Neue Wohnungen am Uetliberg finden keine Käufer
Ladenhüter an Zürcher Toplage – trotz fettem Rabatt

47 neue Wohnungen vor den Toren Zürich? Die sind sofort verkauft! Müsste man denken. Tatsächlich haben aber erst acht Apartments einen neuen Besitzer. Mit dem Verkauf harzt es. Nicht nur, weil die Preise anfangs ziemlich selbstbewusst angesetzt waren.
Publiziert: 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 19:28 Uhr
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Von 47 neuen Wohnungen in Uitikon-Waldegg ZH sind erst acht verkauft.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • In Uitikon-Waldegg ZH wurden 47 neue Wohnungen gebaut
  • Acht Wohnungen sind verkauft, 22 reserviert
  • Die Bauherrin hat die Vermarktung und die Preise angepasst
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Solche Wohnungen müssten eigentlich sofort einen Käufer finden: Vor den Toren Zürichs gelegen, neu gebaut, mit einem guten Ausbaustandard und mit Blick ins Grüne: In der Siedlung Leandro kommen in Uitikon-Waldegg ZH 47 Wohnungen auf den Markt. Sie haben alle zwischen 2,5 und 3,5 Zimmer. Die Apartments liegen in sechs Mehrfamilienhäusern und sind seit März 2024 zum Verkauf ausgeschrieben.

Verkauft sind aber erst acht der modernen Neubau-Wohnungen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. 22 Wohnungen sind reserviert. Da von einem grossen Interesse zu sprechen, wäre also übertrieben. Dabei die Bauherrin Swiss Prime Site Solutions (SPSS) einiges unternommen, um die Wohnungen zu verkaufen. So werden in der Vermarktung nicht mehr nur ältere Menschen angesprochen wie zu Beginn. Und noch viel wichtiger für Käuferinnen und Käufer: Die Preise wurden kräftig gesenkt.

Wohnung plötzlich 16 Prozent günstiger

Im März 2024 kostete eine 3,5-Zimmer-Wohnung mit 100 Quadratmetern im 2. Stock noch 2,08 Millionen Franken. Heute, zehn Monate später, ist die gleiche Immobilie für 1,74 Millionen Franken zu haben. Das sind über 16 Prozent weniger. Eine 2,5-Zimmer-Wohnung mit 75 Quadratmetern ist für 1,32 Millionen Franken ausgeschrieben. Aber sind wirklich die hohen Preise der Grund, dass die Bauherrin auf ihren Wohnungen sitzenbleibt?

Der «Tages-Anzeiger» hat einen anderen Verdacht. Und vermutet, dass Interessenten vom Kleingedruckten abgeschreckt werden könnten. Konkret von einer Bestimmung zur Gewährleistung. Dort steht nämlich: «Jegliche Gewährleistungspflicht der veräussernden Partei für Rechts- und Sachmängel irgendwelcher Art am Vertragsobjekt wird im Rahmen des gesetzlich Zulässigen vollumfänglich wegbedungen.» Und dann: Swiss Prime Site Solutions hafte bezüglich «Sachmängel weder für offene noch für verdeckte Mängel». Auch wenn diese «erheblich oder unerwartet» seien.

Käufer muss sich selber um Mängel kümmern

Normalerweise kann sich ein Käufer noch zwei Jahre lang an den Verkäufer wenden, wenn sich Mängel zeigen. Die Klausel im Vertrag entbindet die SPSS aber von dieser Gewährleistungspflicht. Heisst: Wenn nach der Übergabe der Mängel unerwartete Probleme auftauchen, muss sich der Käufer direkt mit den einst von SPSS beauftragten Planern, Unternehmern oder Handwerkern in Verbindung setzen. Das ist mühsam und kann im dümmsten Fall auch richtig teuer werden. SPSS wollte sich nicht zur Klausel äussern.

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