Auf einen Blick
- Frau sucht dringend Wohnung, fällt auf Betrug herein
- Vermeintliche Eigentümerin verlangt Buchung über Tripadvisor und Vorauszahlung
- Opfer überweist 3030 Franken auf spanisches Konto, Inserat verschwindet
Die Luzernerin Leonita M.* braucht dringend eine Wohnung. Ihr Wohnhaus wird bald abgerissen, zudem will sie mit ihrem Freund zusammenziehen und braucht deshalb mehr Platz. Der leere Wohnungsmarkt in Luzern und Umgebung macht ihr zu schaffen. Bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. Umso grösser die Freude, als sie auf dem Portal Immoscout die Annonce einer 2,5-Zimmer-Wohnung in Emmen LU findet.
Die Fotos der Neubauwohnung zeigen moderne Räume, eine helle Wohnküche mit modernen Geräten, ein schönes Bad und einen grossen Balkon. Zur Untermiete soll das Apartment 1030 Franken im Monat kosten, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. Die Kaution beträgt 2000 Franken. «Das ist genau das, was ich suche», denkt sich Leonita M. und spricht der Vermieterin auf die Combox.
Zuerst über das Portal Tripadvisor buchen
Bald schon bekommt sie ein E-Mail von Renate Rosmarie Heinzinger, wie sich die vermeintliche Eigentümerin der Wohnung vorstellt. «Die Wohnung ist ab sofort verfügbar. Sie wurde kürzlich mit hochwertigen Materialien renoviert», schreibt sie. Und fügt an: «Die Wohnung ist sehr elegant, aber gleichzeitig äusserst komfortabel und funktional. Ursprünglich wollte ich es als Ferienhaus vermieten, habe dann aber festgestellt, dass es viel Pflege braucht und mir dafür die Zeit fehlt.»
Nach mehreren Mails bittet Leonita M. um einen Besichtigungstermin. Das sei leider nicht möglich, weil sie beruflich in Deutschland weile, schreibt Renate Rosmarie Heinzinger. Sie bietet aber an, den Schlüssel zu schicken. Dafür müsse Leonita M. die Wohnung nur zuerst über das Portal Tripadvisor buchen und ihr eine Monatsmiete sowie die Kaution überweisen. Leonita M. stutzt und fragt nach. Als ihr die Eigentümerin aber die Kopie ihres Ausweises schickt («damit Sie wissen, wer ich bin»), überweist sie das Geld.
«Ich wollte die Wohnung unbedingt haben»
Sie überweist das Geld, wundert sich noch über das spanische Konto der Eigentümerin. Doch dann ist es schon zu spät. Das Geld ist weg, das Inserat kurz darauf gelöscht. Heute weiss die junge Frau: «Ich habe einen grossen Fehler begangen, aber ich wollte die Wohnung unbedingt haben.» Sie hat bei der Polizei eine Anzeige gemacht. Und sucht noch immer eine bezahlbare Wohnung.