Teuer, teurer – ein Chalet in den Schweizer Bergen. Gemäss dem UBS Alpine Property Index sind in den Top-Destinationen die Preise für Ferienwohnung in den Alpen nochmals kräftig angestiegen, innert Jahresfrist um 7 Prozent.
Wenig überraschend: Im gesamten Alpenraum ist die Schweiz das mit Abstand das teuerste Pflaster. In die Top Ten schafft es mit dem österreichischen Nobelskiort Kitzbühel gerade mal eine Destination, die nicht in der Schweiz liegt.
Engadin/St. Moritz GR ist die mit Abstand teuerste touristische Destination im Alpenraum. Eine Zweitwohnung im gehobenen Segment kostet dort rund 20'500 Franken pro Quadratmeter. An zweiter und dritter Stelle liegen Flims/Laax GR sowie Gstaad BE mit einem Preisniveau von rund 17'000 Franken pro Quadratmeter.
Arosa sehr gefragt
Interessant: Während die Preise in Flims/Laax um über 15 Prozent zugelegt haben, hat Gstaad leicht – und auf sehr hohem Niveau – etwas an Attraktivität eingebüsst. Im Berner Oberländer Reichenresort sind die Preise im letzten Jahr sogar etwas gesunken.
Besonders begehrt waren dagegen Ferienwohnungen im Arosa GR, die sich um fast einen Fünftel verteuert haben. Der Quadratmeterpreis von 13'400 Franken reicht für den 14. Platz.
Wird das Betongold in den Alpen weiter glänzen? Ein grosser Preisrutsch ist nicht zu befürchten. Allerdings ist die Zeit des grenzenlosen Wachstums vorerst vorbei. «In den nächsten Quartalen dürften sich die Preisanstiege auf dem Ferienwohnungsmarkt weiter abschwächen, und es zeichnet sich eine Periode stagnierender Preise ab», sagt UBS-Immobilienökonom und Studienautor Maciej Skoczek (36).
Steigende Zinsen bremsen Kauflust
Während der Corona-Pandemie entdeckten die Städter das Homeoffice in den Bergen. Doch mit dem Ende der Pandemie pfeifen immer mehr Firmen ihre Angestellten wieder zurück in die Büros. Zudem locken wieder ferne Länder, die Schweizer stehen Schlange an den Flughäfen, um in die Auslandsferien zu fliegen. Der Corona-Boom in den Bergen war nicht nachhaltig.
Kommt dazu, dass die steigenden Zinsen den Kauf einer Ferienwohnung zusätzlich verteuert haben – und auch der Unterhalt teurer geworden ist. Einige Besitzer, die ihr Chalet eher als Kapitalanlage denn als Feriendomizil betrachten, dürften versucht sein, die Preissteigerungen der letzten Jahre in Kapitalgewinne umzumünzen. Und ihr Haus in den Alpen deswegen verkaufen.
Allerdings bleiben die Leerstandziffern in den Bergregionen weiterhin tief. Die Kehrseite des Zweitwohnungsbooms in den Alpen: Es fehlen immer mehr Erstwohnungen für die lokale Bevölkerung. Ein Umstand, der die Abwanderung aus diesen Gebieten beschleunigen könnte.