Neue Studie veröffentlicht
Klimawandel erhöht Risiko von Ernteausfällen

Gleichzeitige Extremwetterereignisse in zwei wichtigen Getreideanbauregionen können die Ernährungssicherheit in vielen Ländern bedrohen. Wissenschaftler haben deshalb untersucht, mit welchen Ernteeinbussen solche Ereignisse in der Vergangenheit verbunden waren.
Publiziert: 07.07.2023 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2023 um 15:28 Uhr
Der Klimawandel erhöht Risiko für gleichzeitige regionale Ernteausfälle, wie Forschende herausfanden. (Symbolbild)
Foto: FEDERICO GAMBARINI

Zudem untersuchten die Forschenden, welche Änderungen hierbei im Zuge des Klimawandels zu erwarten sind. Die Gruppe um Kai Kornhuber von der Columbia University in New York City hat ihre Ergebnisse im Fachmagazin «Nature Communications» veröffentlicht.

«Gleichzeitige Ernteausfälle in wichtigen Anbauregionen stellen ein systemisches Risiko dar, da die damit verbundenen steigenden Nahrungsmittelpreise zu Konflikten und Unterernährung in Ländern führen können, die auf Importe angewiesen sind», schreiben die Studienautoren. Sie nahmen Weizen und Mais ins Visier. Jeweils etwa zwei Drittel der Weltproduktion stammt aus den Regionen Nordamerika, Westeuropa, Osteuropa, Indien und Ostasien.

Hoch- und Tiefdruckgebiete bleiben stehen

Hoch- und Tiefdruckgebiete, die sich teilweise wochenlang kaum vom Fleck bewegen und deshalb Dürren oder extreme Niederschläge verursachen, entstehen auf der Nordhalbkugel meist durch bestimmte Konstellationen beim Jetstream. Dieser kann grosse Wellen, sogenannte Rossby-Wellen, ausbilden. Wenn diese nicht weiterwandern, sondern stehen bleiben, dann können sich Hoch- und Tiefdruckgebiete längere Zeit über einer Region halten.

Risiko von hohen Ernteausfällen steigt

Das Team suchte in historischen Daten (1960 bis 2014) nach Ereignissen, bei denen mehr als eine Kornkammer niedrige Erträge erzielte und die mit Rossby-Wellen zusammenhingen. Es ermittelte anhand mehrerer Modelle, dass bei Rossby-Wellen mit sieben Wellenbergen die Weizen- und Maisernte in Ostasien um bis zu sieben Prozent niedriger lag, in Nordamerika um sechs Prozent und in Osteuropa um drei Prozent.

Bei den Modellsimulationen der künftigen Entwicklung (2045 bis 2099, bei sehr stark steigendem Kohlendioxidausstoss) steigt das Risiko von hohen Ernteverlusten besonders, wenn bei Sieben-Berge-Rossby-Wellen Nordamerika und Ostasien betroffen sind. Bei Fünf-Berge-Rossby-Wellen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für hohe Ernteverluste demnach, wenn einerseits Nordamerika und Osteuropa sowie andererseits Indien und Westeuropa betroffen sind.

(SDA)

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