«Die Temperaturen an der Oberfläche der Ozeane erreichen bereits Höchstwerte», betonte Samantha Burgess vom Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Mittwoch. Die Messungen betreffen demnach alle Meere, die eisfrei sind.
Mit Blick auf die Lufttemperatur sei der Monat Mai weltweit der zweitwärmste überhaupt gewesen, heisst es weiter in dem monatlichen Klimabericht. Dabei betrage der Abstand zum bislang wärmsten Mai nur 0,1 Grad.
Rückkehr von «El-Niño»
Während die Temperaturen in Europa dem Durchschnitt entsprachen, war es in Teilen von Kanada, Afrika und Südostasien den Angaben zufolge wärmer als üblich. Kühler als im bisherigen Schnitt war es unter anderem in Australien.
Im äquatorialen Pazifik habe es bereits Hinweise auf das Wetterphänomen El Niño gegeben, das in bestimmten Gegenden zu erhöhten Temperaturen und Trockenheit und in anderen Regionen zu massivem Niederschlag führen kann. El Niño war 2018/19 zum bisher letzten Mal aufgetreten. Die Weltorganisation für Meteorologie schätzt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des vom Klimawandel beförderten Wetterphänomens in diesem Jahr bis Ende Juli auf 60 Prozent und bis Ende September auf 80 Prozent.
Tag des Meeres
Der 8. Juni ist der «World Oceans Day» der Vereinten Nationen. Er wird rund um den Globus gefeiert – von New York über Basel bis Kambodscha. Meeresforscher aus aller Welt bereiten sich auf ein «Jahrzehnt der Ozeane» vor. Die Ozean-Dekade von 2021 bis 2030 wurde von den Vereinten Nationen mit dem Ziel ausgerufen, detaillierter zu ergründen, wie sich die Meere nachhaltiger nutzen lassen. (afp/kol/jes)