Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer träumen ihn, den Traum vom Auswandern. Viele machen ihn mit der Pensionierung wahr. Dann, wenn sowieso ein Bruch ansteht im Leben. Und man noch einmal neu anfangen kann.
813'400 Schweizer lebten Ende 2023 im Ausland. Das sind 13'000 mehr als im Vorjahr. Viele davon in Europa. Aber auch den Sprung nach Asien wagen immer mehr. So steigt etwa die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die fix in Thailand leben. Waren es vor sechs Jahren noch 8933 Personen, sind es Ende 2023 schon 10'414, wie die NZZ berichtet.
Über 4000 Pensionierte leben in Thailand
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Es sind vor allem Pensionierte, die nach Thailand auswandern. 4269 Schweizerinnen und Schweizer im Rentenalter lebten Ende 2023 in Thailand – davon sind drei Viertel Männer. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 2834. Sie alle hat es an die Wärme gezogen. Nicht zuletzt auch wegen der tiefen thailändischen Lebenshaltungskosten.
Doch nun ziehen dunkle Wolken über dem Rentnerparadies auf. Thailand revolutioniert gerade sein Steuersystem. Und ist damit definitiv keine Steueroase mehr. Seit Anfang Jahr werden Schweizerinnen und Schweizer deutlich stärker zur Kasse gebeten. Sie müssen neu auf alle nach Thailand überwiesenen Einkommen Steuern entrichten. Also auch auf AHV- und Pensionskassenrenten, die zuvor davon ausgenommen waren. Steuerpflichtig sind alle, die mehr als 180 Tage pro Jahr am eigenen Wohnsitz in Thailand verbringen.
6250 Franken Steuern pro Jahr
Doch was bedeutet dies konkret? Wer pro Jahr 25'000 Franken Einkommen hat, der muss dieses in Thailand seit Jahresbeginn mit einem Steuersatz von 25 Prozent versteuern. Pro Jahr werden also neu 6250 Franken Steuern fällig, wie die NZZ berechnet. In der Stadt Zürich würde die Steuerrechnung mit 1400 Franken um einiges tiefer ausfallen.
Immerhin: Wer in Thailand von einer vollen AHV-Rente lebt, gehört noch immer zu den Gutverdienern. Und eine Steuer aufs Vermögen ist auch nach dem neuen Steuerregime keine fällig.