Hunderttausende Menschen dürfen in der Schweiz nicht arbeiten, obwohl es mehr als genug zu tun gäbe. Seit dem 17. März stehen weite Teile des Landes still. Cafés, Bars, Restaurants, Coiffeurgeschäfte oder Blumenläden sind auf Geheiss des Bundesrates geschlossen.
In anderen Branchen wie dem Detailhandel, dem Gesundheitswesen, bei Lieferdiensten oder in der Landwirtschaft fehlen dagegen Hände, die zupacken können. Patrons suchen nach Personal, das Engpässe überbrücken könnte.
Der finanziellen Not der Menschen ohne Beschäftigung kann die Kurzarbeitsentschädigung Abhilfe schaffen. Bereits sind in der Schweiz über eine Million Menschen von Kurzarbeit betroffen, Tendenz weiter steigend! Doch gegen das Däumchendrehen auf dem Sofa hilft nur eine sinnvolle Aufgabe – dort, wo jetzt Arbeitskräfte gebraucht werden.
Branchenspezifische Plattformen
Deshalb sind in den letzten Tagen verschiedene Plattformen entstanden, die versuchen, dieses Dilemma zu beheben. Poolup.today bietet Helfern Unterstützung, sich effizient zu organisieren und Freiwillige einzuplanen, um das Gesundheitswesen zu unterstützen. So wie auch der Kanton Thurgau auf einer eigens dafür eingerichteten Rekrutierungsplattform. Die Online-Stellenbörse Jobcloud unterstützt den Gesundheitssektor im Kampf gegen Corona mit der Schaltung von kostenlosen Stellenanzeigen.
Ein wichtiger Beitrag, denn während die einen Spitäler in der Krise gut ausgelastet sind, haben andere Kliniken Kurzarbeit angemeldet – der Bund hat alle nicht notwendigen medizinischen Eingriffe fürs Erste untersagt.
Auch die Landwirtschaft hat sich organisiert. Kartoffeln und Spargeln müssen geerntet werden. Normalerweise ein Job für ausländische Saisonarbeiter. Nur, diese können wegen der Reisebeschränkungen nicht in die Schweiz kommen. Auf Agrix.ch können sich Erntehelfer aus anderen Branchen wie etwa der Gastronomie oder dem Tourismus melden.
Werber verkuppelt Patrons
Dem Ziel, brachliegende Arbeitspotenziale branchenübergreifend miteinander zu vernetzen, hat sich auch die neue Plattform Arbeitertausch.com verschrieben. Die Idee: eine Art Tinder für Patrons. Also eine Dating-Plattform für Chefs, die zu wenig Arbeit für ihre Angestellten haben – und für Chefs, die viel Arbeit, aber zu wenige Arbeiter haben, um diese zu bewältigen.
Die Idee für die Plattform stammt von Dominic Fontijn (30), der in der Werbebranche arbeitet, sich im Moment aber mit seinen Kunden vor allem über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise austauscht. Und so immer wieder von Firmen hört, die für Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt haben. Deren Arbeitspotenzial also brachliegt.
Als Fontijn noch mitbekam, dass in Deutschland McDonald's-Mitarbeiter bei Aldi aushelfen, Kundenansturm und Warennachschub zu bewältigen, war für ihn klar: Jetzt musste er was tun. «Mein Ziel ist es, dass Menschen, die von Kurzarbeit betroffen sind, weiter arbeiten können», erklärt der Geschäftsführer der FE Agentur. «Während ein Teil des Wirtschaftslebens lahmliegt, brummt es in anderen Bereichen. Hier wollen wir unseren Beitrag leisten, alle Akteure zusammenzubringen.»
Sparpotenzial für Arbeitslosenkasse
Später soll das Angebot von Arbeitertausch.com auch in Deutschland und Österreich online gehen. Und so funktioniert es: Firmen, die Personal suchen, können sich auf der Plattform gratis registrieren. Die Überlegung: Wenn die Suche gratis ist, melden sich mehr Firmen, die dringend Arbeitskräfte benötigen. Für Patrons, die Arbeitskräfte im Angebot haben, kostet die Anmeldung 200 Franken pro Monat.
Passen Angebot und Nachfrage zusammen, setzen die beiden Firmen einen Leihvertrag auf, um die Arbeitskräfte schnell und unbürokratisch bei der neuen Firma zu beschäftigen. «Wir vermitteln keine Arbeitskräfte», erklärt Fontijn. «Wir vernetzen Ressourcen, die am einen Ort brachliegen und woanders dringend gebraucht werden.»
Der Vorteil: Im Gegensatz zu Branchenlösungen etwa im Gesundheitsbereich oder in der Landwirtschaft werden hier alle Branchen und Berufe miteinander «verkuppelt», können Lösungen entstehen, an die noch gar niemand gedacht hat. «Wenn nur schon einige Tausend Arbeitskräfte so vorübergehend eine neue Beschäftigung finden, spart die Arbeitslosenkasse Millionen von Franken», hofft Fontijn.
Nach der Krise kehren die Arbeitskräfte zu ihrem bisherigen Patron zurück – und helfen dabei, das Geschäft wieder in Schwung zu bringen.
Die Corona-Krise trifft die Schweizer Wirtschaft hart, ganz besonders KMU. Läden, Restaurants, Salons, Museen und viele weitere Betriebe müssen vorübergehend ihre Türen schliessen. Viele Menschen sehen ihr Lebenswerk in Gefahr, wissen nicht, wie es weitergeht, Existenzängste machen sich breit. Jetzt ist schnelle, pragmatische und kreative Hilfe gefragt. Die Blick-Gruppe will ihren Teil dazu beitragen und unterstützt als Kooperationspartner die Raiffeisen-Initiative lokalhelden.ch. Auf der kostenlosen, gemeinnützigen Crowdfunding-Plattform können temporär unter lokalhelden.ch/kmu alle KMU und das lokale Gewerbe Projekte aufschalten und Wertgutscheine für die Zeit nach Corona anbieten oder auch Spendengelder sammeln. Damit können kurzfristige Liquiditätsprobleme und Umsatzeinbussen überbrückt werden. KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, es soll stark bleiben.
Die Corona-Krise trifft die Schweizer Wirtschaft hart, ganz besonders KMU. Läden, Restaurants, Salons, Museen und viele weitere Betriebe müssen vorübergehend ihre Türen schliessen. Viele Menschen sehen ihr Lebenswerk in Gefahr, wissen nicht, wie es weitergeht, Existenzängste machen sich breit. Jetzt ist schnelle, pragmatische und kreative Hilfe gefragt. Die Blick-Gruppe will ihren Teil dazu beitragen und unterstützt als Kooperationspartner die Raiffeisen-Initiative lokalhelden.ch. Auf der kostenlosen, gemeinnützigen Crowdfunding-Plattform können temporär unter lokalhelden.ch/kmu alle KMU und das lokale Gewerbe Projekte aufschalten und Wertgutscheine für die Zeit nach Corona anbieten oder auch Spendengelder sammeln. Damit können kurzfristige Liquiditätsprobleme und Umsatzeinbussen überbrückt werden. KMU sind das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, es soll stark bleiben.