Neue Betrugsmasche bei Twint
Achtung, Janique will nur dein Geld!

Wer nicht aufpasst, wird in der digitalen Welt rasch Opfer von Betrüger: Aktuell treibt auf der Bezahl-App Twint eine mysteriöse Janique Burkhard ihr Unwesen. Die Masche ist banal. Doch ein kurzer, unaufmerksamer Moment reicht bekanntlich aus.
Publiziert: 17.07.2024 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 10:39 Uhr
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Die mysteriöse Janique Burkhard schickt per Twint eine Geldforderung über 1500 Franken.
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

«Janique Burkhard fordert Geld von dir. Möchtest du jetzt bezahlen», taucht als Pushnachricht auf dem Smartphone auf. Einmal kurz auf dem Handy-Display bestätigen – und man ist 1500 Franken ärmer. Janique Burkhard dürfte kaum so heissen. Und die Betrugsmasche ist wenig raffiniert. Doch ein kurzer, unaufmerksamer Augenblick reicht aus, und schon ist man darauf hereingefallen.

Im Internet warnen Twint-Nutzerinnen und Nutzer bereits seit über einem Monat vor den betrügerischen Geldforderungen von Frau Burkhard. Gesperrt ist sie deshalb jedoch nicht, wie ein Fall von dieser Woche zeigt.

«Sichereres Zahlungsmittel»

«Es liegt in der Verantwortung der jeweiligen Herausgeberbank, gemeldete Twint-Accounts zu prüfen und die entsprechenden Schritte, einschliesslich einer allfälligen Sperrung, einzuleiten», schreibt der Bezahl-App-Anbieter auf Anfrage. Twint verweist darauf, dass seine App ein sehr sicheres Zahlungsmittel ist.

Dabei sollten jedoch einige grundlegende Regeln beachtet werden, so Twint. Die Funktionen Senden und Empfangen von Geld seien für Überweisungen an Freunde und Familie gedacht. Beim Senden von Beträgen an fremde Personen sei, wie mit anderen Zahlungsmitteln auch, stets Vorsicht geboten. Man sollte Geld nur an Zahlungsempfänger senden, die man kennt oder einschätzen kann.

Betrugsfälle und -Versuche nehmen immer mehr zu

Kommen solche Geldforderungen häufig vor? «Uns sind zu der erwähnten Betrugsmasche seltene Einzelfälle bekannt», sagt Twint. Doch die Betrüger lauern überall und versuchen per Mail, über die sozialen Medien, Fake-Homepages, SMS und alle erdenklichen Kanäle Opfer übers Ohr zu hauen. Die Zahl der Cybercrime-Meldungen steigt gemäss Zahlen des Bundesamt für Cybersicherheit BACS seit Jahren steil an. Allein in der Kategorie, in welche die Betrugsversuche über Twint fallen, hat sich die Zahl in diesem Jahr gegenüber 2023 beinahe wieder verdoppelt, so das BACS. Die Twint-Fälle würden allerdings nur einen kleinen Teil davon ausmachen.

Doch was, wenn man auf die Twint-Masche hereinfällt und Geld überweist? Dann wird es kompliziert! Der Betroffene müsse den Betrag vom Empfänger zurückfordern, erklärt Twint. Sofern sich dieser nicht meldet, wendet sich der Kunde an die Herausgeberbank seiner Twint-App. Twint stellt dann den Kontakt zwischen den zwei involvierten Banken her.

Wichtige Verhaltensregeln

Die Empfängerbank versucht dann, ihren Kunden zu kontaktieren und eine Rückerstattung einzufordern. Falls sich der Empfänger des Betrags nicht meldet, bleibt dem Sender die Möglichkeit, Strafanzeige zu erstatten. Die Strafverfolgungsbehörden können die Identität des Empfängers dann mittels Verfügung in Erfahrung bringen.

Das BACS setzt mit Blick auf die wachsende Cyberbedrohung seit Jahren auf eine Sensibilisierungskampagne. Wichtige Verhaltensregeln können den Schaden bereits im Vorfeld verhindern. Alle Angaben vor einer Zahlung aufmerksam prüfen. Limits auf Zahlungsmöglichkeiten festlegen. Wo möglich auf zweistufige Zahlungsfreigaben setzen. Nie QR-Codes von dubiosen Quellen oder Privatpersonen nutzen. Keine Passwörter oder Kreditkartendaten auf einer Webseite eingeben, die man über einen Link erhalten halt.

Vor diesen Maschen musst du dich in Acht nehmen
2:05
Methoden immer raffinierter:Vor diesen Telefonbetrugs-Maschen musst du dich in Acht nehmen
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