Neuausrichtung nach Corona
Moderna forscht nun an HIV- und Malaria-Impfstoffen

Moderna hat mit seinem Covid-Impfstoff weltweite Bekanntheit erlangt. Nun muss sich der Konzern neu ausrichten. Bis 2025 will das Unternehmen Impfstoffe gegen 15 weitere Krankheiten entwickeln.
Publiziert: 08.03.2022 um 16:32 Uhr
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Moderna-CEO Stéphane Bancel muss sein Unternehmen mit dem Abklingen der Corona-Pandemie neu ausrichten.
Foto: STEFAN BOHRER

Moderna hat sich mit der Entwicklung eines der ersten mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus weltweit einen Namen gemacht. Nun geht das US-Pharmaunternehmen mit dem Abflachen der Pandemie einen Schritt weiter: Bis 2025 sollen mRNA-Impfstoffe gegen 15 weitere Krankheiten, wenn noch nicht auf dem Markt, dann doch immerhin in der Phase der klinischen Studie sein.

Konkret handelt es sich unter anderem um HIV, Malaria, Dengue, Ebola, Tuberkulose, Zika, Mers, das Lassa-Fieber und weitere, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Gefahren für die öffentliche Gesundheit zählt.

An einigen dieser Impfstoffe forscht Moderna bereits seit längerem, darunter die Vakzine gegen HIV und das Zika-Virus. Mit dem neuen Bekenntnis kommen nun weitere Forschungsfelder hinzu. «Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die Covid-19-Pandemie die letzte Pandemie sein wird, die die globale Gesundheit beeinträchtigt», wird Moderna-CEO Stéphane Bancel (49) in einer Mitteilung zitiert.

Neue Kombi-Impfstoffe

Neben Infektionskrankheiten soll die mRNA-Technologie in Zukunft auch im Kampf gegen den Krebs eingesetzt werden. Bancel nannte diese Stossrichtung in einem Blick-Interview einmal eine «medizinische Revolution». Auch sollen die mRNA-Impfstoffe in Zukunft kombiniert werden, sodass eine einzelne Spritze genügt, um jemanden gleichzeitig zum Beispiel gegen Covid-19 und die Grippe zu immunisieren.

Die Entwicklung des Covid-Impfstoffs hat vom Start bis zur Zulassung gerade einmal 11 Monate gedauert – ein Tempo, das früher kaum möglich gewesen wäre. Damit es in Zukunft sogar noch schneller geht, stellt Moderna seine mRNA-Technologie im Rahmen des Programms «mRNA Access» künftig auch anderen Forschern zur Verfügung.

Daneben hat Moderna angekündigt, seine Patente für den Covid-19-Impfstoff in 92 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen nicht geltend zu machen.

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