Wieder und wieder fallen die wichtigsten Telefonleitungen der Schweiz aus: Die Notrufnummern der Polizei, Feuerwehr und der Ambulanz. Dafür verantwortlich ist die Swisscom, der grösste Telekomkonzern der Schweiz.
Vor weniger als einem Monat stiegen die Notrufnummern wieder aus. Just in einer der stürmischsten Nächte des Sommers. CEO Urs Schaeppi (61) erklärt die Panne jetzt in einem Videostatement der Swisscom. «Wir haben ein Softwareupdate an einer Plattform gemacht, die eigentlich gar nichts zu tun hat mit dem Notruf», sagt Schaeppi.
Zu komplex, zu anfällig
Heisst im Klartext: Die Swisscom-Netze sind so komplex, dass die Ingenieure selber nicht wissen, wie sich Wartungsarbeiten auswirken. Schaeppi erklärt es in einem firmeneigenen Video so: «Es ist ähnlich wie ein Stau, der in St. Gallen entsteht, weil in Bern eine Strasse gesperrt ist.» Ein unvorhersehbarer Dominoeffekt.
Schaeppi verspricht Besserung: Das System müsse einfacher und robuster werden. Man habe schon Sofortmassnahmen im Netzbereich ergriffen. Der CEO stellt unmissverständlich klar: «Diese Störungen sind inakzeptabel und haben mich und die ganze Swisscom erschüttert.»
Gute Geschäftszahlen für erstes Halbjahr
Die Swisscom präsentierte heute auch die Halbjahreszahlen. Sie hat im ersten Halbjahr auf allen Ebenen zugelegt. Insgesamt stieg der Umsatz um 2,6 Prozent auf 5,58 Milliarden Franken. Im Schweizer Kerngeschäft erhöhte sich der Umsatz leicht um 0,5 Prozent auf 4,10 Milliarden.