Endlich ist der nationale Sammelsack für Plastik da. Lange habe ich darauf gewartet. Denn ich sammle leere Salzstängeli-Packungen, Milchkartons und Waschmittelflaschen. Ich kaufe dafür einen Sack des lokalen Recycling-Werks und entsorge ihn dort wöchentlich. Das entfällt nun mit dem nationalen Sammelsystem, das von Coop, Migros und anderen Detailhändlern breit mitgetragen wird. Von der Idee her ist das sackstark.
Die Umsetzung aber ist sackschwach. Zwar ist der Plastiksammelsack günstiger als bei meinem Recykler. Unter dem Strich spare ich Kehrrichtgebühren, weil ich meinen üblichen Abfallberg massiv abtragen kann. Auch kann ich den Sammelsack nun beim Einkauf easy entsorgen. Könnte, muss ich leider sagen. Denn zum nationalen Projektstart sind erst Stadtberner dabei und ein paar Dietiker Haushalte. St. Galler, Zentralschweizerinnen, Zürcher oder Walliserinnen schauen in die Röhre. Sie alle müssen warten, bis die Verhandlungen mit den jeweiligen Gemeinden in trockenen Tüchern sind.
Schade. Chance vertan. Ein solches Projekt hat nur Schlagkraft, wenn man alle im Boot hat und möglichst viele gleichzeitig bedienen kann. Erst dann ist ein nationaler Erfolg möglich. So landet diese Lancierung wohl leider auch im Sack.