Nachts sinkt die Disziplin
Maskenverweigerer im ÖV sorgen für Stunk

Wer im ÖV keine Maske trägt, fällt auf. Im Netz ärgern sich immer mehr Menschen über Maskenverweigerer. Doch die SBB, Postauto und Co. wollen von einer Zunahme nichts wissen.
Publiziert: 14.12.2021 um 11:17 Uhr
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Gefühlt gibt es im Zug immer mehr Menschen, die die Maske nicht korrekt tragen.
Foto: Keystone

Wer am Freitag- oder Samstagabend mit dem ÖV unterwegs ist, kennt den Anblick: Überall junge Menschen, viele in Feierlaune, kaum eine Schutzmaske. Es ist augenfällig, dass die Disziplin in diesen Stunden nachlässt. Doch auch unter der Woche und bei älteren Personen kommt es vor, dass die Maske in der Hosentasche bleibt – oder zumindest nicht korrekt aufgesetzt ist.

Im Netz ärgern sich die Pendlerinnen und Pendler. «Ich bin täglich im ÖV und beobachte, dass sich die offen zur Schau gestellte Maskenverweigerung sich in letzter Zeit verstärkt. Spricht man die Leute darauf an, wird man beschimpft», schreibt eine Userin auf Twitter. Ein Nutzer wendet sich direkt an die SBB: «Im Zug von Winterthur nach Rafz sind rund 60 Prozent ohne Maske. Und sie sprechen von Eigenverantwortung? Wie kann ich mich schützen?»

Das sagen die ÖV-Betriebe

Auf Anfrage der CH-Media-Zeitungen streiten die ÖV-Betriebe eine Häufung ab – Zahlen können sie aber keine liefern. Der Grund: Die SBB, Postauto und die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) führen keine Statistiken. Ihre Beobachtungen liessen aber aufhorchen.

Die VBZ zum Beispiel berichten, dass tagsüber die Einhaltung der Maskenpflicht «sehr hoch» und abends «hoch» sei. In der Nacht hingegen spricht die VBZ nur noch von einer «deutlichen Mehrheit». Die SBB beobachtet laut CH Media im Fernverkehr eine «hohe Disziplin» beim Maskentragen. In den unbegleiteten Regionalzügen sei die Disziplin «grundsätzlich ebenfalls hoch» – sofern dies durch Stichproben feststellbar ist.

BAG könnte auf SBB zugehen

Das ÖV-Personal ist bekannterweise täglich mit renitenten Fahrgästen konfrontiert, die die Maske ablehnen. Laut den VBZ komme es hin und wieder zu unfreundlichen Kommentaren gegenüber dem Personal, «seltener zu Beleidigungen und in Einzelfällen zu Bedrohungen oder Übergriffen». Die Mitarbeitenden sind angehalten, sture Maskenverweigerer der Polizei zu übergeben.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) steht in Kontakt mit den ÖV-Verantwortlichen – «insbesondere mit den SBB». Man werde bei Bedarf erneut auf die SBB zugehen, um sich darüber auszutauschen, mit welchen Mitteln und Strategien die Einhaltung der Maskenpflicht verbessert werden könne. (nim)

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