Die UBS macht heute Schluss mit den Spekulationen um die Nachfolge von Axel Weber (64). Topmanager Colm Kelleher, ehemaliger Präsident von Morgan Stanley, wird zur Wahl für das Präsidium des Verwaltungsrats der Schweizer Grossbank vorgeschlagen. Das verkündete die UBS am Samstagmittag, nachdem die Agentur Bloomberg über den möglichen Wechsel im UBS-Präsidium berichtet hatte.
Axel Weber hatte seinen Rücktritt auf April 2022 in Aussicht gestellt – nach zehn Jahren an der Spitze der Schweizer Grossbank. Sein Nachfolger Kelleher muss von den UBS-Aktionären auf der Generalversammlung vom 6. April gewählt werden.
Der 64-jährige Ire verfügt über einen ausgezeichneten Ausweis als Führungskraft mit umfassender Erfahrung im Banking und in der Vermögensverwaltung. Der Investment-Banker, Absolvent der britischen Elite-Universität Oxford, hatte 30 Jahre für Morgan Stanley gearbeitet, bevor er im Juni 2019 das Präsidium niederlegte.
Weber lobt Kelleher für «sein tiefes Verständnis der globalen Banklandschaft». Weber: «Kelleher passt ideal zur UBS.»
Damit ist auch klar: Es gibt keine Schweizer Lösung für die UBS-Spitze. Mit der Ernennung des Niederländers Ralph Hamers (55) als CEO und Nachfolger des Tessiners Sergio Ermotti (61) wurde eine solche favorisiert.
Lukas Gähwiler wird Vize-Präsident
Jetzt kommt der Schweizer Lukas Gähwiler (55) zum Zug, der bislang als Präsident des VR der UBS Schweiz amtetet. Er soll nun eine neue Rolle innerhalb des Verwaltungsrats der Grossbank erhalten. Laut UBS-Communiqué wird Gähwiler als Vize-Präsident zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Die Nominierung erfülle ihn mit Freude und Stolz, heisst es in der Mitteilung.
Wird er sich gar mit dem designierten UBS-Präsidenten Kelleher die strategischen Aufgaben teilen? Gähwiler national, Kelleher international?
UBS: «Als Vize-Präsident wird es zu seinen Aufgaben gehören, UBS in den wichtigsten Schweizer Verbänden und Branchenorganisationen sowie bei politischen Interaktionen zu repräsentieren.» Wird Gähwiler gewählt, gibt er sein bisheriges Amt ab.
Weber freut sich über die Lösung: «Ich habe seine signifikanten Beiträge zugunsten von UBS immer sehr geschätzt und zehn Jahre eng mit ihm zusammengearbeitet.» Weber bezeichnet Gähwiler als «einer der angesehensten Banker der Schweiz». Ziel ist es, die «enge und historische Verwurzelung unserer Bank in der Schweiz weiter zu vertiefen», wie es im Communiqué weiter heisst.
Gegen starke Konkurrenten durchgesetzt
Aus dem Rennen ist Ex-Nationalbank-Chef Philipp Hildebrand (58). Der gegenwärtige Blackrock-Manager Hildebrand ist offenbar nicht einmal auf der Auswahlliste gestanden. Ebenso der frühere UniCredit-Chef Jean Pierre Mustier (60). Er wurde immer wieder auch als möglicher Anwärter auf Spitzenpositionen bei europäischen Grossbanken genannt, darunter bei Credit Suisse oder der britischen HSBC.
Und was sagt der designierte VRP Kelleher selbst? «Es ist für mich ein grosses Privileg, die Zukunft der Bank mitgestalten zu dürfen.» Die UBS biete «eine hervorragende Grundlage für weiteres Wachstum».