Perfekter Sturm bei Läderach: Die Glarner Traditionsfirma sieht sich seit vergangener Woche mit happigen Züchtigungs-Vorwürfen um Ex-Schoggi-Patron Jürg Läderach (72) konfrontiert. Bereits aus ist die Partnerschaft mit dem Zurich Film Festival ZFF. Die Zusammenarbeit wurde vor kurzem beiderseitig beendet.
Das Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest (ESAF) überlegt sich ebenfalls, die Reissleine zu ziehen. Läderach figuriert für 2025 noch unter den Königspartnern. Wie sehen andere Schweizer Firmen und Organisationen die Zusammenarbeit mit dem Glarner Schoggi-Produzenten?
Hin und wieder begrüssen grosse Läderach-Plakate auf Werbeflächen die Gäste am Flughafen Zürich. Prominent vertreten ist der Glarner Chocolatier in Kloten mit gleich drei Shops: Zwei im Airport selbst, der dritte im «The Circle» nebenan. «Als Flughafen Zürich lehnen wir jegliche Form von Gewalt entschieden ab», sagt Sprecherin Elena Stern auf Blick-Anfrage. «Zur Kenntnis genommen» habe man die aktuellen Medienberichte zu Läderach. Die «Aufarbeitung» der Misshandlungsvorwürfe gegen den Ex-Patron Jürg Läderach verfolge der Flughafen nun genau. Handlungsbedarf in der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sieht der Flughafen vorerst aber nicht.
Aktiv wird noch niemand
Gleiches gilt für die Glarner Wirtschaftskammer: Dort ist der Sohn von Ex-Patron und aktueller Läderach-CEO Johannes Läderach (37) Präsident. Gewählt wurde er von 2022 bis 2026. «Im Moment sieht der Vorstand keinen Grund, dies zu ändern, beobachtet aber laufend die Situation», teilt Geschäftsführerin Simone Eisenbart auf Anfrage von Blick mit. Sie ist auch die Verwaltungsratsassistentin bei Läderach.
Gemäss der Website ist Johannes Läderach bei der Handelskammer für Kommunikation und Events zuständig. Die Kammer sieht keinen Grund, etwas an seinem Aufgabengebiet zu ändern. «Da keine Vorwürfe gegen Johannes Läderach vorliegen, können wir auch keine Stellungnahme abgeben», sagt Eisenbart weiter.
Auch die SBB arbeiten mit dem Glarner Chocolatier zusammen. Sie bieten sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen vergünstigte Fahrten zum «House of Läderach» an. Eine Anfrage von Blick haben die SBB am Montag nicht beantwortet.
Grosses Schweigen bei Firmen-Partnern: Die beiden Glarner Unternehmen Müller Kartonagen und Marti Engineering sowie die Industriegruppe Bühler arbeiten ebenfalls mit Läderach zusammen – wollten sich offenbar aber nicht äussern. Anfragen von Blick blieben am Montag ebenfalls unbeantwortet.