Nach Kamera-Debakel in St. Moritz
VBS kastriert Patrouille Suisse

Die Fliegerstaffeln der Schweizer Luftwaffe werden ab Ende April wieder bei Shows im In- und Ausland zu sehen sein - jedoch unter verschärften Sicherheitsbedingungen. Und mit mehr Abstand.
Publiziert: 11.04.2017 um 14:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:55 Uhr

Nach dem Debakel an der Ski-WM in St. Moritz kommen Fliegerstaffeln wieder zum Einsatz: Ab nächster Woche findet ein zweiwöchiger Vorbereitungskurs für die Piloten des PC-7-Teams statt, eine Woche später beginne das zweiwöchige Training der Patrouille Suisse.

Ihre Auftritte waren nach Zwischenfällen in St. Moritz GR und Leeuwarden NL sistiert worden.

Die Vorführungen fänden künftig aber unter «erhöhten Sicherheitsvorgaben» statt. Konkret wurden die Minimalflughöhen angehoben:

  • Auf 60 statt 46 Meter für Solisten.
  • Auf 92 Meter statt 60 Meter für den Verband.
  • Und auf 92 Meter über schlecht sichtbaren Hindernissen.

In der Formation müssen die PC-7-Piloten in Zukunft einen Sicherheitsabstand von drei statt wie früher von zwei Metern einhalten. Für die Tiger F5 der Patrouille Suisse gibt es hier keine Änderung (wie bisher 3 bis 5 Meter). Ein Fachgremium soll ausserdem die Sicherheitsaspekte von Vorführungen prüfen und wenn nötig Massnahmen anordnen.

Flugshow-Debakel in St. Moritz und den Niederlanden

Im Juni letzten Jahres war ein F5-Tiger-Kampfflugzeug der Patrouille Suisse in der Nähe des Militärflugplatzes Leeuwarden in den Niederlanden abgestürzt, nachdem sich zwei Jets bei einem Trainingsflug touchiert hatten. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten («Püpi» rettete sich in die Tomaten!).

Absturz in Leeuwarden NL: Hier brennt der Schweizer Tiger.

Im Februar zertrennte ein Flugzeug des PC-7-Teams bei einem Trainingsflug über dem Zielgelände der Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz das Zugseil einer Seilbahnkamera. Die Kamera fiel in den Zielraum und landete im Schnee. Verletzt wurde niemand. Das Flugzeug wurde beschädigt, konnte aber sicher auf dem Flugplatz Samedan landen.

In beiden Fälle laufen die Untersuchung der Militärjustiz noch. Trotzdem sollen die Vorführungen bereits Ende April wieder aufgenommen werden, wie das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Dienstag mitteilte. (SDA)

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