Innerhalb weniger Sekunden wurde die eindrucksvolle Flugshow über der WM-Piste von St. Moritz gestern zum Drama. Ein Flieger der PC-7-Staffel zerfetzte das Zugseil einer mobilen TV-Kamera. Das teure Equipment zerschellte auf dem Boden im Zielraum. Mit viel Glück blieb es bei diesem Sachschaden (BLICK berichtete).
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch international sorgte der Vorfall für Aufsehen. In der Sesselbahn, die aufgrund der Panne eine halbe Stunde blockiert war, sassen auch Top-Ski-Stars wie der Deutsche Felix Neureuther. Wie die österreichische «Krone» schreibt, äusserte er heftige Kritik in Richtung der Schweizer Veranstalter bei der Ski-WM in St. Moritz: «Die Schweizer sind sonst so korrekt. Zicken bei jedem km/h rum, den man zu schell fährt. Und dann sind sie zu deppert, um da hochzufliegen!»
Pannenserie in den letzten Monaten
«Ski-WM schrammt an Katastrophe vorbei, Flieger reisst Seilbahnkamera ab», schreibt die deutsche «Bild». «Schlechte PR für Schweizer Armee» titelt gar das deutsche Onlineportal «Horizont». Damit bezieht es sich auf die nicht zu abreissen wollende Kritik gegenüber der Luftwaffe. Denn: In den vergangenen neun Monaten erlebten die Armee-Flieger eine Serie von Pannen und Unfällen.
Der erste Zwischenfall im Jahr 2016 geschah am 9. Juni. Ein F5-Tigerjet der Patrouille Suisse stürzt an einer Flugshow in der Nähe des Militärflugplatzes Leeuwarden in den Niederlanden ab (BLICK berichtete). Der Pilot (31) kann sich mit Hilfe des Schleudersitzes retten. Am 29. August dann kommt es im Susten-Gebiet zur Tragödie. Bei schwierigen Sichtverhältnissen erhält der Pilot (†27) einer F/A-18 vom Lotsen falsche Angaben. Die Maschine zerschellt an einer Krete. Der Pilot stirbt (BLICK berichtete). Und schliesslich am 28. September: Nach dem Start auf dem Gotthard-Pass touchiert ein Helikopter des Typs «Super Puma» eine Hochspannungsleitung und schlägt auf dem Boden auf (BLICK berichtete). Beide Piloten kommen beim Crash ums Leben.