Tumult in Zermatt VS: Eine Wirtefamilie widersetzt sich den Corona-Massnahmen. Das Restaurant Walliserkanne wird deshalb von den Behörden geschlossen. Die Betreiber befinden sich in Untersuchungshaft.
Die Walliserkanne ist ein Einzelfall. Die Mehrheit der Restaurants, Läden und anderen Betriebe in der Schweiz hält sich an die geltenden Corona-Massnahmen. Die Ausreisser verbünden sich aber zunehmend.
Unter anderem auf der Plattform «Animap». Dort sind mittlerweile über 5000 Betriebe eingetragen. Der Zweck: Unternehmen aus verschiedensten Branchen geben ein Versprechen ab, von ihren Kunden «niemals» ein Covid-Zertifikat einzufordern.
«Damit sind rund 1 Prozent aller Schweizer Unternehmern bei Animap gelistet», verkündet die Plattform vollmundig. Unter dem Titel «das diskriminierungsfreie Branchenportal» werden Corona-Verschwörungen verbreitet.
Image-Wechsel beim Kult-Kino
Auch das Kult-Kino Stüssihof im Zürcher Niederdorf macht mit, berichten die Zeitungen von «CH Media». Jahrzehntelang fungierte der Betrieb als Sexkino, bis das Lokal 2013 umgebaut wurde. Seither zeigt es Blockbuster und Kinderfilme. Nun vollführt das Kino den nächsten Image-Wechsel – zum Corona-Skeptiker.
Eigentlich gilt die Zertifikatspflicht seit September auch für Kinos. Gemäss Animap-Eintrag hält sich das Kino Stüssihof nicht daran. Das Stüssihof ist neben einem kleinen Aargauer Kino das einzige, welches sich auf der ominösen Plattform registriert hat.
Der grosse Unterschied: Der Stüssihof arbeitet mit der Kinokette Arena zusammen. Und diese ist immerhin eine der grössten Kinobetreiberinnen im Land. Gegenüber «CH Media» sagen die Verantwortlichen, sie hätten vom Eintrag des Stüssihof nichts gewusst. Ausserdem sei die Zusammenarbeit zwischen Stüssihof und Arena mittlerweile Geschichte – aus finanziellen Gründen. Die Stüssihof-Betreiber selber hüllen sich in Schweigen.
Kino, Jeans, Bäcker
Neben dem Stüssihof und der Walliserkanne sorgten jüngst auch zwei Betriebe im Kanton Zürich mit ihrer coronaskeptischen Haltung für Aufsehen: Ein Bäcker aus Winterthur und ein Jeans-Verkäufer aus Zürich. Sie beide machen in ihren Schaufenstern Stimmung gegen die Corona-Massnahmen.
Dafür erhalten sie in Skeptiker-Kreisen zwar Unterstützung. Darüber hinaus werden sie für ihr Verhalten aber abgestraft. Etwa mit Ein-Sterne-Bewertungen auf Google. (knr)