Diese Werbung ging nach hinten los. Der russische Sushi-Lieferdienst Jobidojobi hatte kürzlich zwei Werbefotos veröffentlicht, auf denen ein schwarzer Mann zu sehen ist, der Sushi isst. Daraufhin hagelte es rassistische Kommentare, Drohungen sowie Aufrufe, den Lieferdienst zu boykottieren. Unternehmensgründer Konstantin Simen macht eine nationalistische russische Männervereinigung für die Angriffe verantwortlich.
Jetzt zieht die Firma Konsequenzen: Nach den harten Anfeindungen hat der Sushi-Lieferdienst die Werbung mit dem schwarzen Mann zurückgezogen. «Im Namen des gesamten Unternehmens wollen wir uns dafür entschuldigen, dass wir die Öffentlichkeit mit unseren Fotos gekränkt haben», schrieb Jobidojobi am Wochenende auf Instagram.
Dass Jobidojobi die Werbung nun löschte und sich sogar dafür entschuldigte, sorgte wiederum für Kritik. Es entwickelte sich ein Shitstorm vom Shitstorm. «Herzlich Willkommen im Mittelalter», schrieb ein Nutzer unter den Instagram-Beitrag. Einige forderten das Unternehmen auf, die Reklame weiter zu verwenden.
Anfeindungen und Gewalt gegen Homosexuelle
Erst Anfang Juli hatte in Russland die Supermarktkette Wkuswill für Aufsehen gesorgt, die nach massiver Kritik eine Werbung mit einem lesbischen Paar zurückgezogen hatte. Die Anfeindungen gegen die beiden Protagonistinnen wurde so massiv, dass sie Russland mittlerweile verlassen haben.
Gleichgeschlechtliche Liebe ist in Russland zwar nicht verboten, wird aber weitgehend tabuisiert. Menschenrechtler beklagen immer wieder Anfeindungen und Gewalt gegen homosexuelle Menschen im grössten Land der Erde. (SDA)