Nach Absturz bei Bankenaktien
Anleger flüchten in den Schweizer Franken

Unter den Anlegern herrscht grosse Verunsicherung: Sie stossen Bankaktien wie jene der Credit Suisse ab und flüchten in sichere Häfen. Davon betroffen ist auch der Schweizer Franken.
Publiziert: 13.03.2023 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 18:49 Uhr
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Die Pleite der Silicon Valley Bank macht die Anleger nervös.
Foto: keystone-sda.ch

Die Turbulenzen im US-amerikanischen Bankensektor senden Schockwellen weltweit durch die Finanzmärkte. Dies löst laut Händlern und Analysten einmal mehr eine Flucht in sichere Häfen aus. Gesucht werden vor allem der Schweizer Franken, der japanische Yen, Staatsanleihen wie die Eidgenossen sowie das Edelmetall Gold.

«Wir sehen an den Märkten die klassische Reaktion auf eine grosse Verunsicherung», sagte ein Devisenanalyst gegenüber AWP. Der Franken mache dabei seinem Ruf als sicherer Hafen wieder einmal alle Ehre. «Die Marktteilnehmer werden an die Ereignisse der Finanzkrise von 2008 erinnert und machen sich grosse Sorgen um mögliche Spill-over-Effekte», sagte ein anderer Händler.

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Auch Obligationen sind weniger lukrativ

Neigte der Franken in den vergangenen Wochen aufgrund unterschiedlicher Zinserwartungen an die Zentralbanken noch eher zur Schwäche gegenüber Euro und Dollar, so hat sich seit Ende vergangener Woche wieder radikal verändert. Der Eurokurs ist am Berichtstag zum Franken auf 0.9764 Franken gefallen, im Tief fiel die Gemeinschaftswährung gar bis auf 0.9714 Franken – den tiefsten Stand seit Mitte November. Vergangene Woche kostete der Euro noch rund einen Rappen mehr.

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Ähnlich verläuft die Kursentwicklung beim Dollar. Dieser notiert derzeit bei 0.9151 Franken. Am Freitag wurde der Greenback noch zu Kursen von klar über 0.92 Franken gehandelt.

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Auf dem Rückzug sind zudem auch die Renditen der Obligationen der Eidgenossenschaft und anderer als mündelsicher geltender Schuldner. So rentieren zehnjährige Eidgenossen und deutsche Bundesanleihen am Montag rund 20 Basispunkte weniger als noch am Freitag. Dagegen stehen die Aktienbörsen unter Druck.

Sinkende Zinserhöhungserwartungen

Um die Sorgen am Markt zu beruhigen, hat das Fed drastische Massnahmen angekündigt. Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde, dass Einlagen bei der ins Straucheln geratenen Bank SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Das Fed legte ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.

Dies weckte aber auch die Erwartungen, dass das Fed wegen der Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor nun den Fuss vom geldpolitischen Bremspedal nehmen könnte. Wurde bisher am Markt erwartet, dass das Fed auf der nächsten Sitzung in gut einer Woche den Leitzins um 50 Basispunkte erhöhen werde, seien die Erwartungen nun auf nur noch 25 BP gesunken, sagte ein Händler. Die einflussreiche US-Grossbank Goldman Sachs erwartet gar überhaupt keine Zinserhöhung mehr. (SDA/smt)

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