In Solothurn werden derzeit 20 Tonnen Uranhexafluorid versteigert. Das Gas, eine radioaktive Verbindung aus Uran und Fluor, die dem Anreicherungsprozess von Uran dient, ist Teil eines Konkursverfahrens.
Das Uran, derzeit gelagert in Frankreich, gehört der Nuexcho Exchange AG. Doch Nuexcho ist seit 1996 Konkurs, wie eine Recherche der «Solothurner Zeitung» zeigt. Der ehemalige Verwaltungsratspräsident des Unternehmens, Oren Lee Benton (†72), handelte in den 80er- und frühen 90er-Jahren mit Gold, Computerchips und Uran. Der Amerikaner kaufte auch Uran aus Russland. Das Geschäft wickelte er in Olten SO ab. Wieso ausgerechnet in Olten, ist nicht bekannt.
Drei Jahrzehnte Gerichtsverfahren
In den USA wurde sein Handeln nicht goutiert. Die US-Behörden untersuchten 1994 Bentons Firmensitz in Denver, hohe Zölle auf russisches Uran wurden erhoben. Bentons Geschäft brach zusammen, einzig Schulden blieben zurück.
Wieso geht das Konkursverfahren erst jetzt, 30 Jahre nach dem Ende der Firma, weiter? Jahrzehntelang mussten verschiedene Gerichte klären, wem das restliche Gas gehört. Fazit: Das Uran besass Nuexcho Exchange und es muss nun via Konkursverfahren mit speziellen Auflagen versteigert werden. Bieten kann nur ein Gläubiger von Nuexcho. Das Uran darf nicht nach Russland gehen. Und das Bundesamt für Energie und die Versorgungsagentur der Europäischen Atomgemeinschaft Euratom müssen den Kauf bewilligen.
Mögliche Käuferin gefunden
Gemäss der «Solothurner Zeitung» gibt es bereits einen potenziellen Käufer, der knapp 20 Millionen Dollar bietet. Ein höheres Angebot wird noch einen Monat lang abgewartet. (lui)