Elon Musk, der reichste Mensch der Welt, steht vor Gericht. Aber nicht wegen Twitter, sondern wegen seines Vermögens. 2018 erhielt er von Tesla ein Gehaltspaket von 56 Milliarden Dollar zugesprochen!
Das ist selbst im Vergleich mit den höchsten CEO-Löhnen wahnsinnig hoch. Zum Vergleich: In der Schweiz sahnte Roche-Chef Severin Schwan 2021 mit 15 Millionen Franken unter den Börsenfirmen das höchste Gehalt ab.
Aktionäre klagen
2018 reichte Richard Tornetta im Namen der Tesla-Aktionäre Klage gegen den Vergütungsplan ein. Die Aktionäre hatten diesem im Vorhinein eigentlich zugestimmt. Und das, obwohl die Beratungsunternehmen Institutional Shareholder Services und Glass Lewis davon abgeraten hatten. 2021 wurde die Sammelklage dann zugelassen.
Der Vorwurf lautet, dass der Vorstand, der Musks Vergütungsplan erstellt hat, nicht ausreichend unabhängig von ihm war. Denn zum Vorstand gehörten damals Musks Bruder Kimbal sowie seine Freunde Anthony Gracias und Steve Jurvetson. Der eigentliche Vorwurf lautet also: Vetternwirtschaft.
Ausbezahlt in Aktien
Wie konnte es dazu kommen? Im Vergütungsplan von Tesla 2018 sind sogenannte Leistungsziele für Musk enthalten. Erreicht er diese, erhält er im Gegenzug Milliarden. Und zwar in Tesla-Aktien. Und das, obwohl ihm bereits vorher 22 Prozent von Tesla gehörten.
Ebendieser Vergütungsplan machte Musk gemäss dem Bloomberg Billionare's Index zum reichsten Mann der Welt. Sein Nettovermögen wird auf 185 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Sein tatsächliches Vermögen ist aber schwer einzuschätzen. Ein erheblicher Anteil von Musks Vermögen ist in seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX investiert. Da es sich um ein privates Unternehmen handelt, sind keine detaillierten Finanzdaten dazu bekannt.
Für Musk als Motivation
Als das Gehaltspaket im März 2018 genehmigt wurde, war Tesla noch ein angeschlagener Autohersteller. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen fast zwei Milliarden Dollar verloren. Als Motivation für Musk, das Unternehmen langfristig zu führen, wurde der besagte Vergütungsplan erstellt.
Dieser umfasst insgesamt zwölf Aktienpakete. Zu den Meilensteinen, die Musk dafür erreichen musste, zählten unter anderem ein Jahresumsatz von 35 Milliarden Dollar sowie ein bereinigter Gewinn von 3 Milliarden Dollar. Beides hat Tesla 2021 erreicht.
Ein weiterer Meilenstein im Vergütungsplan: Musk erhält ab einem Marktwert von 100 Milliarden Dollar jedes Mal ein Aktienpaket, wenn der Wert um weitere 50 Milliarden steigt.
Zum Zeitpunkt zur Genehmigung des Vergütungsplans lag der Börsenwert von Tesla unter 50 Milliarden Dollar. Heute ist Tesla fast 600 Milliarden Dollar wert! Dies brachte Musk einige zusätzliche Aktienpakete. Gleichzeitig stieg auch der Wert der Aktien. Und Musk wurde immer reicher.
Ursprünglich sollte der Plan über zehn Jahre ausbezahlt werden. Die Meilensteine erreichte Musk aber schneller als erwartet. 2020 hatte Tesla die US-Aktie mit der besten Wertentwicklung und wurde zum wertvollsten amerikanischen Autohersteller aller Zeiten.
Der Prozess soll voraussichtlich bis Ende Woche dauern. Musk selber soll am Mittwoch aussagen. Ein Urteil wird aber ist in den kommenden Wochen bis Monaten erwartet.