Der Laden von Musik Hug am Zürcher Limmatquai ist eine Legende für alle musisch Interessierten. Da gibts die exklusivsten Partituren, tolle Gitarren, allerlei Flöten. Und erst die Klaviere! Das Beste vom Besten. Doch nun geht es Musik Hug nicht besser als vielen anderen eingesessenen Läden, die potenteren Mietern Platz machen müssen. «Hey Züri, wir suchen eine neue Bleibe». Das heisst es auf einem Schild im Schaufenster, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Nötig wurde die Suche, weil die Miete ab 2025 dem ortsüblichen Zins angepasst werden soll. Und diesen bald nur noch global tätige Modeketten wie H&M oder Zara bezahlen können. Die Zeit läuft. Nächstes Jahr muss das Zürcher Musikgeschäft an bester Lage in der Innenstadt sein Geschäft – das Stammlokal – räumen. «Wir haben bisher keine finanziell tragbare Lösung gefunden», sagt Sandro Peduzzi, Projektleiter Standortsuche bei Musik Hug, dem «Tages-Anzeiger».
Deshalb lässt Musik Hug nun etwas springen. Bittet seine Kundinnen und Kunden um Mithilfe bei der Suche nach einem neuen Geschäft mit 1600 Quadratmetern. Gewiss keine einfache Sache. Solche Lokale sind rar. Und meist unbezahlbar in der City.
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Für den wichtigen Tipp von Kundinnen und Kunden lässt sich Musik Hug nicht lumpen. Als Provision gibt es ein Hoffmann-Klavier aus dem Hause Bechstein. Im Wert von 13'000 Franken. Dafür kriegt man einen gut ausgestatteten, gebrauchten Kleinwagen. Das edle Instrument verfügt laut dem Bericht sogar über eine Stummschaltung. Sie ermöglicht das Spielen über Kopfhörer. Ideal für eine Mietwohnung!
Liegenschaft der Credit Suisse?
Bedingungen für das neue Stammlokal stellt Musik Hug fast keine. Top-Passantenlage? Nicht nötig. Hauptsache Innenstadt. Und bloss kein Industriequartier zwischen Garagen und Baucentern. «Unsere Kundschaft würde sich da nicht wohlfühlen», sagt Peduzzi. Erste Vorschläge hat er bereits bekommen. Auch ein Bürogebäude der Credit Suisse ist darunter. Mit fünf Eigentümern ist er bereits im Gespräch. Er ist guten Mutes. «Die Leute haben gemerkt, dass wir nicht dichtmachen wie Jelmoli. Sondern etwas Neues suchen», sagt er. (pbe)