Müssen Bio-Produzenten die Zeche zahlen?
Das steckt hinter der «grössten Bio-Preissenkung» von Lidl

Der Januar ist bekannt für Preissenkungen. Damit polieren Detailhändler ihr Image im Wettkampf um die Supermarktkundschaft auf. Jetzt prescht Lidl mit einem Preisrutsch beim Bio-Sortiment vor.
Publiziert: 29.01.2024 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2024 um 20:42 Uhr
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Der Discounter Lidl senkt Preise.
Foto: PIUS KOLLER
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Die Lidl-Kassen sind gut gefüllt. Was Blick aus dem Umfeld des Discounters hört, bestätigt das Unternehmen am Montag mit einer Ankündigung. «Rekordumsatz im Bio-Sortiment», meldet Lidl mit Sitz in Weinfelden TG, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Der Umsatz mit Bio-Lebensmittel habe sich 2023 im Vergleich zum Pandemiejahr 2019 verdoppelt. CEO Nicholas Pennanen (38) spricht in der Mitteilung von einem «hervorragenden Geschäftsverlauf».

Jetzt sollen seine Kundinnen und Kunden etwas zurückbekommen. Das Versprechen: Preise runter bei 100 Bio-Produkten. Das entspricht etwa einem Drittel des Lidl-Bio-Sortiments. Die Preissenkung sei keine Aktion, sondern dauerhaft angelegt. Beispiele: Die Bio-Milch wird 10 Rappen günstiger, Bio-Reibkäse und -Salami 50 Rappen, Bio-Holzofenbrot und -Karotten 30 Rappen.

Auch Aldi im Hoch

Die Bio-Preissenkung von Lidl sei die grösste in seiner Geschichte. Sie kommt nur wenige Wochen nach der «Frische-Offensive» von Aldi. Der Discount-Rivale hat sein Früchte- und Gemüsesortiment um 25 Prozent ausgebaut. Bereits im Dezember informierte Aldi über tiefere Preise bei «zahlreichen» Bio-Artikeln, zum Beispiel 30 Rappen weniger für Salatgurken, 10 Rappen weniger für die Bio-Zitronen. Offenbar laufen auch die Aldi-Geschäfte gut.

Discount ist mehr gefragt, wenn die Bevölkerung den Gürtel enger schnallen muss. So hat Denner dieser Tage einen Rekord-Umsatz von 3,9 Milliarden Franken für das Jahr 2023 bekannt gegeben. Auch als Folge der Inflation.

Letztlich stellt sich aber die Frage, ob die Preissenkungen bei Lidl nicht zulasten der Bio-Hersteller in der Schweiz gehen? Hier widerspricht CEO Pennanen: «Lidl Schweiz trägt die Dauertiefpreise selbst.» Hoffentlich bleibt der Lidl-Chef seinem Versprechen auch zukünftig treu.

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