Es hätte ein ganz grosser Moment für Boeing sein können: Vergangene Woche präsentierte der US-Flugzeugbauer die erste fertige Maschine des längsten Passagierfliegers der Welt, der 777X.
Sie misst in ihrer längsten Ausführung – 777-9 genannt – von Nase bis Schwanz 76,70 Meter. Das sind 70 Zentimeter mehr als das bisher längste Flugzeug, der Jumbo B747-800, und 3,70 Meter länger als der Airbus-Riesenvogels A380.
Mitarbeiter schossen Fotos
Allerdings wurde die Presse, die eigentlich in den Hangar hätte kommen sollen, ausgeladen. Stattdessen waren nur Boeing-Mitarbeiter dort. Grund: die B737-Max-Krise. Die Maschinen des neuen Kurz- und Mittelstreckentyps sind weltweit gegroundet, nachdem er mutmasslich wegen des gleichen Flugzeug-Fehlers in Indonesien und Äthiopien abgestürzt war.
Doch natürlich gibt es trotzdem Bilder und Infos von der Präsentation des neuen Mega-Jets, gepostet in den sozialen Medien.
Swiss wird wohl keine kriegen
Am spektakulärsten an der neuen Maschine sind ihre Faltflügel: Das Flugzeug hat eine Mega-Spannweite von 71,6 Metern. Weil das für die meisten Flughäfen und Gates zu viel ist und Boeing die trotzdem anfliegen will, haben die Ingenieure ein Einklapp-System entwickelt. Die Flügelspitzen können um 90 Prozent angewinkelt werden, wenn das Flugzeug am Boden ist. So etwas gabs noch nie.
Die 777X hat einen Listenpreis von 338 Millionen Dollar. Obwohl das Flugzeug erst nächstes Jahr einsetzbar ist, haben schon acht Airlines total 358 davon vorbestellt. Dazu gehört auch die Swiss-Mutter Lufthansa. Dass die Swiss eine oder mehrere der Maschinen fliegen darf, ist aber unwahrscheinlich: Sie erhält dieses Jahr noch zwei nigelnagelneue 777-300ER, und dann ab 2025 entweder den Boeing-Dreamliner oder den Airbus A350. (kst)