Der Druck auf die Swiss-Spitze ist dieser Tage angesichts der Klima-Diskussion gross, schliesslich gehört der Flugverkehr zu den grössten Klimasündern im Land. Da war es CEO Thomas Klühr (56) nur recht, dass er heute Morgen die Flucht nach vorne antreten konnte.
Erstens konnte er mit 636 Millionen Franken einen Rekordgewinn vermelden (BLICK berichtete), zweitens seine markigen Worte zu den Klima-Vorwürfen abgeben – und drittens vollends die Flucht nach vorne antreten, indem er über die Pläne der Swiss für die nächsten Jahre informierte.
Die Bombe platzte mitten während der Medienkonferenz: Die Swiss führt eine Premium-Economy-Klasse auf der Langstrecke ein. Erst ab 2021 zwar – die Schwester-Gesellschaften Lufthansa und Austrian haben sie schon lange.
Bis zu 700 Franken
Gegenüber BLICK verriet Klühr: Billette für die bessere Holzklasse werden - Stand heute – pro Flug zwischen 250 und 350 Franken mehr kosten als jene für die Eco. Macht bis zu 700 Franken für einen Retourflug. Dabei orientiere man sich an den Preisen der Konkurrenz. Dafür gibt es bequemere Sitze, mehr Beinfreiheit, einen flacheren Neigungswinkel.
Die weiteren Pläne, die Klühr heute verriet: Sowohl die Swiss als auch Edelweiss werden ab Mitte des nächsten Jahrzehnts wahrscheinlich entweder die Boeing 787, auch Dreamliner genannt, oder den Airbus A350 in der Flotte haben. Sie werden die Donnervögel A340 ersetzen.
Seoul, Washington, Toronto
Der Mutterkonzern Lufthansa hat gerade gestern kommuniziert, auf 2025 hin je 20 dieser Maschinen zu ordern. Klühr zum «Aerotelegraph» zum Thema: «Beide passen zu unserer aktuellen Flotte. Die 787 ist kompatibel mit der 777, der A350 mit dem A330. Bei beiden Modellen wäre die Umschulung der Piloten einfach.»
Und dann verriet Klühr an der heutigen Medienkonferenz auch noch Infos zum Langstreckennetz: Bis Ende dieses Jahres wird die Swiss zwei weitere Boeing 777 einflotten. Eine davon werde in Richtung Asien abheben, eine in Richtung Nordamerika. Wohin es geht, «wird erst in den nächsten Wochen entschieden, aber wir haben Favoriten-Destinationen.» In Asien steht die südkoreanische Hauptstadt Seoul ganz oben auf Klührs Wunschliste. «In Nordamerika könnten es Washington oder Toronto in Kanada sein.»