Reich werden ist ganz einfach für jene 13'000 Menschen in der Schweiz, die gemäss dem Verteilungsbericht des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds über eine Million Franken pro Jahr verdienen. Für die meisten anderen dauert es eine Weile, bis sie mit Arbeit und Sparen reich werden.
Wer pro Monat 1000 Franken auf die Seite legen kann, wird nach 30 Jahren Millionär oder Millionärin, wenn er oder sie eine jährliche Rendite von 6,3 Prozent an der Börse schafft.
In den vergangenen 30 Jahren war das mit Aktien möglich. Dafür ist «nur» ein Sparbetrag von 360'000 Franken nötig – jeden Monat 1000 Franken für 30 Jahre (12'000 mal 30 Franken) ergeben eben 360’000 Franken. Die restlichen 640'000 Franken sind Zins und Zinseszins von der Börse.
Millionär und Millionärin werden mit dem Mindestzins
Natürlich können sich die Sparer und Sparerinnen nicht darauf verlassen, dass solche Renditen auch in Zukunft möglich sein werden. Aber unwahrscheinlich ist es nicht. Denn die hohen Renditen gab es an der Börse in den vergangenen 120 Jahren – trotz zwei Weltkriegen, Weltwirtschaftskrise, Ölkrise und Finanzkrise. Es ist doch fraglich, ob die Zukunft nun wirklich schlechter sein wird als die Vergangenheit.
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Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, muss deutlich tiefere Renditen akzeptieren. Als Beispiel kann man mit dem Satz der Mindestverzinsung rechnen, den es auf den obligatorischen Teil des Pensionskassenvermögens gibt. Der Satz wird ab Januar 2024 genau 1,25 Prozent betragen. Damit muss man 30 Jahre lang schon 2300 Franken pro Monat sparen können, um die Million zu schaffen.
Allerdings ist es den meisten in den frühen Jahren des Erwerbslebens nicht möglich, wirklich etwas auf die Seite zu legen. Viele schaffen das erst ab einem Alter von 40 Jahren, was bis zur Pensionierung noch 25 Jahre Zeit lässt. Um innerhalb dieser Frist mit Sparen auf eine Million zu kommen, müssen bei einem Zinssatz von 1,25 Prozent schon fast 2900 Franken pro Monat auf die Seite gelegt werden.
Früher anfangen, macht reich
Daraus wird klar: Je früher Sie zu sparen anfangen und je höher der Zinssatz ist, den Sie auf das Ersparte bekommen, desto höher wird Ihr Vermögen im Pensionsalter sein. Wer es in jungen Jahren nicht schafft, 1000 Franken pro Monat zur Seite zu legen, fängt eben mit weniger an, vielleicht mit 200 oder gar nur mit 50 Franken pro Monat. Besser nur einen kleinen Betrag auf die Seite legen, als gar nichts zu sparen.
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Damit der Sparbetrag möglichst hoch wird, kann man sich an Hanneke van Veen und Rob van Eeden orientieren. Die beiden Holländer haben sich reich gespart und gelten als das geizigste Paar Europas. Dabei sagen sie, dass es «sympathischen Geiz» gebe. Etwa wenn man sparsam lebe und nicht mehr verbrauche als nötig.
Tatsächlich gibt es sympathischen (nachhaltigen) und weniger sympathischen Geiz:
Sympathischer Geiz:
- Was kaputt ist, reparieren und nicht gleich neu kaufen.
- Das Rauchen aufgeben.
- Zu Hause bleiben und den Partner, die Partnerin verwöhnen, statt auf Einkaufs- oder Bartour zu gehen.
- Um Heizkosten zu sparen, im Winter im Bett frühstücken und ansonsten speziell warme Hausmäntel tragen.
- Ein Hobby suchen, das nichts kostet, sondern Geld einbringt: etwa Patchworkdecken quilten, Glasmalerei oder auf Auktionsplattformen eigene gebrauchte Gegenstände verkaufen.
- Wenn man Durst bekommt, nicht sofort eine PET-Flasche für 5 Franken kaufen, die man fünf Minuten später in den Müll schmeisst. Sondern besser eine Wasserflasche von zu Hause mit sich tragen. Wer damit zwei PET-Flaschen pro Woche spart, hat 520 Franken gespart.
Unsympathischer Geiz:
- Sich immer nur einladen lassen, nie andere einladen.
- Im Restaurant die halb leere Flasche mit der Begründung zurückgeben, der Wein habe Zapfen. Danach auch kein Trinkgeld geben, weil Sie ja zutiefst verärgert sind.