Das «Kleine Schwarze» oder der Duft Chanel N° 5 gehören zum Imperium von Gérard Wertheimer (72). Der Franzose steht im neusten «Bilanz»-Ranking der reichsten Einwohner der Schweiz ganz zuoberst. Der Modezar klettert mit einem geschätzten Vermögen von 41 bis 42 Milliarden Franken neu auf Platz eins. So viel ist sein 49-Prozent-Anteil am Luxusimperium von Chanel wert. Noch etwas reicher ist nur noch sein Bruder Alain (75), der allerdings in New York lebt.
Den Aufstieg verdankt Gérard Wertheimer einerseits seinen Vermögenszuwachs von drei Milliarden Franken – und dem Abstieg der Kamprad-Familie, die 21 Jahre lang die Liste der Superreichen angeführt hat.
Diskret im Hintergrund
Die Wertheimers sorgen mit ihren Kleidern und Düften in der Welt der Reichen und Schönen für jede Menge Aufmerksamkeit. Ganz im Gegensatz zu ihrem eigenen Auftreten: Die beiden Brüder meiden die Öffentlichkeit wo immer möglich. In ihren eigenen Modeschauen sitzen sie in der dritten oder vierten Reihe. Und Interviewanfragen lehnen sie sowieso ab. Das hat ihnen der Ruf als die «stillsten Milliardäre der Modebranche» einbracht.
Zum diskreten Auftritt passt das Anwesen von Gérard und seiner Frau Valérie (73) in ihrem Wohnort Cologny in Genf perfekt. Dicht beieinanderstehende Laubbäume versperren jede Sicht auf die riesige Villa. Die Rasenfläche ist so gross wie ein Fussballfeld. Von hier aus lenkt Gérard die Geschicke als Europachef des Familienimperiums mit Schwerpunkt auf dem Uhrengeschäft. Und das mit grossem Erfolg. In den vergangenen sieben Jahren hat sich der Umsatz des Chanel-Konzerns auf über 17 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
Die beiden Brüder zudem besitzen prestigeträchtige Weingüter in Frankreich und im kalifornischen Napa Valley. Seit diesem Jahr sind sie zudem mit 5,1 Prozent an der französischen Investmentbank Rothschild beteiligt. Gérards besondere Passion gilt Rennpferden. Er leitet höchstpersönlich die familieneigene Zucht, die ihm in der Welt der Superreichen zu zusätzlichem Ansehen verhilft.