Milliarden-Deal zerschlagen, Aktienkurs fällt um 11 Prozent, Zahlungsverzug
Chinas Immo-Gigant Evergrande steht kurz vor dem Kollaps

Wird es im Evergrande-Hauptsitz in Shenzhen bald zappenduster? Der chinesische Immo-Gigant hat eine schwarze Woche hinter sich: Milliarden-Deal futsch, Aktienkurs im Keller und die letzte Deadline rückt näher. Evergrande gesteht ein: Es gebe «keine Garantien» mehr.
Publiziert: 21.10.2021 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2021 um 16:13 Uhr
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Wirds bald dunkel bei Evergrande?
Foto: AFP

Chinas Wirtschaft droht im Chaos zu versinken: Lieferengpässe, Energie-Krise und die Corona-Pandemie drücken im Reich der Mitte auf die Stimmung. Der Aufschwung hat im dritten Quartal an Tempo verloren. Und jetzt droht das totale Chaos bald schon Realität zu werden: Immo-Gigant Evergrande steht wie schon Anfang September vor dem Kollaps.

«Die Uhr tickt» titelt das US-Portal CNN am Donnerstag. Der klamme chinesische Immobilien-Konzern muss bis am Samstag Zinszahlungen in der Höhe von 83,5 Millionen Dollar begleichen. Ansonsten droht der Zahlungsausfall. Das würde «Schockwellen» auf die Weltwirtschaft nach sich ziehen und die chinesischen Aufsichtsbehörden zu Interventionen zwingen, wie Analyst Jeffrey Halley gegenüber CNN erklärt.

Milliarden-Deal futsch, Aktienkurs stürzt ab

Schon vor dem Deadline-Day am Samstag gibts schlechte Nachrichten rund um Evergrande: Ein Milliarden-Deal ist in letzter Sekunde gescheitert. Der Immo-Konzern befand sich in Verhandlungen, um 50,1 Prozent seiner Dienstleistungssparte an den kleineren Rivalen Hopson Development zu verkaufen. 2,6 Milliarden Dollar hätte der Verkauf einbringen sollen.

Doch am Mittwoch blies Evergrande nun in einer Mitteilung an die Börse den Deal ab. Der Konzern habe Grund zur Annahme, dass Hopson nicht die Anforderungen erfülle, um ein Angebot zu unterbreiten. Weitere Details nannte Evergrande nicht. Hopson widersprach dieser Darstellung und teilte mit, das Unternehmen sei bereit gewesen, die Transaktion abzuschliessen. Es habe aber am 13. Oktober von Evergrande eine Mitteilung über den Abbruch der Transaktion erhalten.

Die Märkte reagierten sofort und straften Evergrande ab: Der Aktienkurs der Firma büsste am Mittwoch über 11 Prozent ein.

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Evergrande: «Keine Garantie»

Damit nicht genug: In einer weiteren Mitteilung an die Börse teilte Evergrande mit, ausgenommen den Verkauf eines Anteils an der Shengjing Bank für 1,5 Milliarden Dollar gebe es keine Fortschritte beim Verkauf von Vermögenswerten.

Die Verantwortlichen stellten zwar Schritte in Aussicht, um seine Liquiditätsprobleme anzugehen. Evergrande werde die grössten Anstrengungen unternehmen, eine Erneuerung oder Verlängerung von Krediten bei den Gläubigern zu erreichen, erklärte das Unternehmen. Allerdings gebe es angesichts der Schwierigkeiten keine Garantie, dass Evergrande in der Lage sein werde, seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Evergrande sitzt auf einem Schuldenberg von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar und hat schon mehrere Fristen für fällige Zinszahlungen an seine Anleihegläubiger verstreichen lassen. Angesichts des Umfangs der Verbindlichkeiten geht die Sorge um, dass ein Kollaps des Konzerns einen Flächenbrand im chinesischen Immobiliensektor auslösen könnte. (nim/SDA)

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