Die Margen im Detailhandel sind tief. Mit dem Markteinstieg der beiden deutschen Discounter Aldi (2005) und Lidl (2009) hat sich der Wettbewerb weiter verschärft – und der Druck zu mehr Effizienz erhöht. Die Migros will nun ihr verzetteltes Supermarktgeschäft effizienter organisieren. Der «orange Riese» prüft, wie das Supermarktgeschäft künftig in einer eigenständigen, zentral gesteuerten Gesellschaft geführt werden kann.
Dies hätten die Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) und der zehn regionalen Genossenschaften entschieden, sagte ein Migros-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage zu einem Vorabbericht des Wirtschaftsmagazins «Bilanz». Dazu habe man ein gemeinsames Projekt lanciert.
Kompliziertes Supermarktgeschäft
Das Ziel sei es, das Supermarktgeschäft der Migros zu vereinfachen und effektiver zu organisieren. Das heisst konkret: Kosten sparen. Die Kunden sollen laut dem Sprecher dabei künftig von einem noch besseren Preis-Leistungsangebot profitieren.
Das von den zehn regionalen Genossenschaften betriebene Supermarktgeschäft der Migros ist komplex: Bisher wird das nationale Produktsortiment oft im Auftrag des MGB bestellt. Die regionalen Genossenschaften könnten aber auch eigene Produkte beziehen, sagte der Migros-Sprecher. In der Regel sind das regionale Produkte.
Kommt nun die Supermarkt AG?
Jetzt werden gemischte Teams zwischen der Konzernzentrale (MGB) und den regionalen Genossenschaften gebildet. Diese sollen das weitere Vorgehen beim Aufbau der neuen Supermarkt-Organisation erarbeiten, damit die entsprechenden Migros-Organe im kommenden Jahr die weiteren Entscheide treffen können, sagt der Migros-Sprecher.
Ob dies zu einer Supermarkt AG führt, ähnlich dem Modell, wie Migros die Fachmärkte in einer Aktiengesellschaft gebündelt hat, bleibt offen: «Das wollen wir nicht kommentieren», sagte der Migros-Sprecher weiter.
Einen konkreten Zeitplan für die Neuorganisation könne man noch nicht nennen. Zuerst müssten die gemischten Teams aufgebaut werden, sagte der Sprecher. (SDA/shq)