Ende Juli waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 87'601 Menschen als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mitteilte. Das waren 2502 mehr als im Juni. Gegenüber dem Vorjahresmonat hingegen verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 3873 Personen (-4,2 Prozent).
«Die abkühlende Konjunktur beginnt sich allmählich auf den Arbeitsmarkt zu übertragen», sagt Boris Zürcher (59) an einer Medienkonferenz. Er leitet die Direktion Arbeit beim Seco. Trotzdem rechnet er im laufenden Jahr weiterhin mit einer Arbeitslosigkeit von 2 Prozent, denn man sehe keine drastische Veränderung am Schweizer Arbeitsmarkt.
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Die Arbeitslosenquote verharrte derweil bei 1,9 Prozent, wie es weiter heisst. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten mit 1,8 bis 1,9 Prozent gerechnet. Die vom Seco um die saisonalen Faktoren bereinigte Arbeitslosenquote stieg leicht auf 2,1 Prozent nach zuvor 2,0 Prozent an.
Zudem sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in den vergangenen Monaten stetig gesunken. «Jetzt stagniert die Zahl erstmals», sagt der Direktor.
Fachkräftemangel sehr ausgeprägt
Dass der Jobmarkt in der Schweiz weiter ausgetrocknet ist, zeigen auch die Daten zur Stellensuche: Im Juli zählte das Seco 150'673 Stellensuchende. Das waren zwar 55 Personen mehr als im Vormonat, aber 12'642 weniger als vor Jahresfrist. «Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist nach wie vor ausgeprägt», sagt Zürcher weiter.
Die Zahl der bei den RAVs gemeldeten offenen Stellen verringerte sich im Juli um 2527 auf 49'204. Davon unterlagen laut Seco 31'265 Stellen der Meldepflicht, die für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent gilt. (SDA/kae)