Friede, Freude, Eierkuchen an den diesjährigen 1.-August-Feierlichkeiten? Mitnichten! Zumindest in der Stadt Zug. Denn dort sorgt ein kleiner Hinweis auf der städtischen Webseite zur 1.-August-Feier für Aufregung.
Die Stadt schreibt: «Nur Besucherinnen und Besucher mit Covid-19-Zertifikat können das Festgelände betreten.» Mit anderen Worten: Wer nicht geimpft, genesen oder getestet ist, bleibt an der Zuger Bundesfeier aussen vor.
Kritiker schäumen vor Wut
Die Stadt begründet die Massnahme mit den «geltenden Corona-Regeln für Veranstaltungen.» Leider sei dies zurzeit die einzige Möglichkeit, eine Veranstaltung durchzuführen, ohne die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu beschränken.
Die Ankündigung einer Zertifikatspflicht sorgt vor allem bei Kritikern der bundesrätlichen Massnahmen für erhitzte Gemüter. Allen voran: Nicolas A. Rimoldi. Der FDP-Politiker ist in den letzten Monaten zu einer der meistbeachteten Stimmen avanciert, die sich gegen die momentane Fahrtrichtung des Bundesrates in Sachen Corona-Politik aussprechen.
Auf Twitter entrüstet er sich: «Die Stadt Zug diskriminiert Menschen ohne Covid-Zertifikat. Das ist illegal und moralisch verwerflich.» Der Co-Präsident der Jugendbewegung Mass-Voll deutet sogar an: «Eine Grossdemo gegen diese staatliche Diskriminierung am 1. August in Zug? Denkbar.»
Stadt bleibt gelassen
Die Stadt Zug schaut der drohenden Aufruhr zum Nationalfeiertag gelassen entgegen. Dieter Müller, Leiter Kommunikation der Stadt Zug, äussert sich gegenüber «20 Minuten», der geregelte Zutritt gebe einigen Teilnehmenden Sicherheit. «Man kann aber auch gerne anderer Meinung sein und diese Beschränkung gut oder schlecht finden.» Mit der Zertifikatspflicht bleibe aber niemandem die Teilnahme an der Bundesfeier verwehrt.
Die 1.-August-Feier der Stadt Zug wird von Zug Tourismus, dem offiziellen Tourismusbüros des Kantons, veranstaltet. Unter den Festrednern befindet sich unter anderem Thomas Süssli, Chef der Schweizer Armee. (ste)