Gefahr lauert am Mittelmeer
In diesen Ländern stecken sich Schweizer mit Corona an

In der Schweiz werden zunehmend Corona-Infektionen bei Reiserückkehrern festgestellt. Spitzenreiter ist Spanien. Aber auch in Griechenland, Italien und anderen Mittelmeerdestinationen lauert die Gefahr.
Publiziert: 30.07.2021 um 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2021 um 12:42 Uhr
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Zahlen verschiedener Kantone zeigen: Besonders viele Schweizer stecken sich in den Spanienferien mit Corona an. Im Bild die Balearen-Insel Mallorca.
Foto: imago images/Chris Emil Janßen
Sarah Frattaroli

Der Sommer 2021 bleibt in der Schweiz wohl vor allem wegen seiner Wetterkapriolen in Erinnerung. Umso mehr Menschen zieht es für Sonne, Meer und Erholung in den Süden.Nur: Viele bringen dieses Jahr ein unliebsames Souvenir aus den Ferien mit nach Hause. Das Coronavirus.

Im Kanton Zürich etwa steckt sich rund jeder dritte Corona-Patient im Ausland an. Das sagt die Zürcher Gesundheitsdirektion zu «nau.ch». Besonders viele der infizierten Reiserückkehrer waren auf dem spanischen Festland, den Balearen (darunter Mallorca), Griechenland sowie Zypern in den Ferien. Vor wenigen Wochen warnte die Zürcher Gesundheitsdirektion bereits, dass vor allem Partyferien ein Infektionsherd seien.

Ähnlich sieht es im Kanton Solothurn aus. Auch dort wird rund jede dritte Corona-Infektion bei Reiserückkehrern festgestellt. Auch hier liegt Spanien hoch im Kurs. Solothurner stecken sich im Vergleich zu den Zürchern aber auch häufiger in Frankreich und Italien an.

Tendenz steigend

Auch der Kanton Basel-Landschaft verzeichnet immer mehr infizierte Reiserückkehrer. Auf «nau.ch» erklärt Rolf Wirz vom kantonalen Krisenstab: «Der Anteil von Infizierten, welche angeben, sie hätten sich im Urlaub angesteckt, ist im Juli auf 16,7 Prozent gestiegen.»

Dieser Wert liegt also tiefer als in den Kantonen Zürich und Solothurn. Die Tendenz zeigt aber nach oben: Noch im Vormonat waren nur drei Prozent aller Fälle in Basel-Landschaft auf Auslandreisen zurückzuführen. Auch hier stehen Mittelmeerdestinationen im Fokus: Spanien, Kroatien, Griechenland und Italien.

Im Nachbarkanton Basel-Stadt ist aktuell jede fünfte Corona-Infektion Reiserückkehrern geschuldet. Eine Feriendestination sticht hierbei hervor: Spanien. Die infizierten Rückkehrer geben aber auch an, in Portugal oder Griechenland in den Ferien gewesen zu sein.

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Mittelmeerländer im Fokus

Es gibt allerdings auch Kantone wie etwa St. Gallen und der Aargau, die nicht bekannt geben, wie viele Fälle bei Reiserückkehrern registriert werden.

Neben den beliebten Ferienländern Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Griechenland und Zypern ist auch bei Türkeireisen Vorsicht geboten: In Deutschland führt das Robert-Koch-Institut die Türkei an zweiter Stelle aller Corona-Fälle bei Auslandreisen, direkt hinter Spanien. Und auch Ansteckungen in den Niederlanden bereiten den Experten in Deutschland Sorgen.

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Deutschland greift durch – auch für Schweizer Einkaufstouristen?

Deutschland bereiten die Infektionen bei Auslandreisen bereits derart Sorgen, dass eine generelle Testpflicht für alle Einreisenden eingeführt wird. Die Testpflicht soll ab dem 1. August gelten, hat die deutsche Regierung angekündigt. Geimpfte sind von der Testpflicht ausgenommen.

Von der Testpflicht in Deutschland wären auch Schweizerinnen und Schweizer betroffen, die über den Landweg einreisen. Für Pendler soll es allerdings Ausnahmen geben. Ob die Ausnahmen nur für Berufspendler oder auch für Einkaufstouristen gelten, ist noch unklar.

Fraglich ist ausserdem, ob die Testpflicht überhaupt umgesetzt werden kann. Die Kontrollen wären Sache der Bundespolizei. Diese warnt auf «Focus Online», dass der Aufwand nicht machbar sei. Bei der Ankunft eines Fernreisezuges an einem deutschen Bahnhof zum Beispiel, müssten auf einen Schlag hunderte Reisende kontrolliert werden. Selbst wenn nur Stichproben vorgenommen werden, bringt das einen enormen Aufwand mit sich.

Systematische Kontrollen an der Grenze zur Schweiz unrealistisch

«99 Prozent der Reisenden verlassen den Bahnhof ohne Kontrolle», warnt Andreas Rosskopf von der deutschen Polizeigewerkschaft auf «Focus Online». Ein ähnliches Szenario zeichnet er auch für die Kontrollen an den Aussengrenzen, etwa an der Südgrenze zur Schweiz.

Die Schweiz kennt bislang keine allgemeine Testpflicht für Reiserückkehrer. Entscheidend ist hierzulande, auf welchem Weg man zurückreist: Wer mit dem Flugzeug einreist und nicht genesen oder vollständig geimpft ist, muss sich testen lassen. Wer hingegen mit dem Auto oder dem Zug zurückkommt – zum Beispiel aus Italien – braucht keinen negativen Test.

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