Derzeit rollt eine Konkurswelle auf die Schweiz zu, die es in sich hat! Von Januar bis Oktober 2022 gingen 3849 schweizerische Unternehmen in ein Insolvenzverfahren. Dies ist eine satte Zunahme um 19 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr.
Dabei sticht vor allem der Kanton Zürich negativ hervor. Hier stiegen die Konkurse von 509 Fällen auf 719 Fälle. Das entspricht einem Zuwachs von 41 Prozent. In der Zentralschweiz kam es zu einem Plus von 26 Prozent, im Mittelland nahmen die Konkurse um 16 Prozent zu. In der Nordwestschweiz sind es auch noch 15 Prozent.
Rückgang bei Gründungen
Das Tessin verzeichnete einen Zuwachs von 12 Prozent und die Südwestschweiz und die Ostschweiz von jeweils 11 Prozent. Während die Konkurse stark zunahmen, kam es bei den Gründungen zu einem leichten Rückgang um ein Prozent.
Insgesamt wurden 40'903 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen. Während die Neugründungen in Zürich um vier Prozent anstiegen und im Tessin um ein Prozent, nahmen diese in allen anderen Grossregionen der Schweiz ab.
Wirtschaftsmotor Zürich stottert
Wie kommt es, dass ausgerechnet der Wirtschaftsmotor Kanton Zürich dermassen schlecht da steht? Während der Pandemie sind im Kanton Zürich unterdurchschnittlich viele Firmen Konkurs gegangen. Dies aufgrund staatlicher Hilfsmassnahmen. Jetzt nehmen die Konkurse wieder zu.
Der Pleitegeier kreist vor allem über kleinen Firmen mit weniger als zehn Angestellten. Aber auch bei Firmen, die es seit mehr als zehn Jahren gibt, übertreffen die Konkurse derzeit die Zahlen vor der Pandemie. Das statistische Amt rechnet damit, dass es zu einer eigentlichen Konkurswelle kommen könnte. Denn die Massnahmen hätten auch vielen Firmen geholfen, die bereits in Liquiditätsproblemen steckten.
Gastronomie und Detailhandel
Aus Branchensicht ist die Zahl der insolventen Firmen vor allem in der Gastronomie, im Detailhandel, im Baugewerbe und in der Gebäudebetreuung rückläufig gewesen. Das ändert sich nun wieder dramatisch.