Marketing-Experte ordnet ein
Was hinter dem Hype um die limitierte Dubai-Schoggi steckt

Lindt & Sprüngli springt auf den viralen Hype auf und bringt nun auch eine Dubai-Schoggi in die Schweiz. Ab Samstag sind 500 limitierte Tafeln im Lindt-Hauptsitz am Zürichsee erhältlich. Ein Experte ordnet den Marketing-Hype des Chocolatiers ein.
Publiziert: 14.11.2024 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2024 um 17:49 Uhr
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Am Donnerstagmorgen richtete Lindt in Kilchberg ZH einen exklusiven Medienanlass aus, wo die neue Dubai-Schoggi vorgestellt wurde.
Foto: Nathalie Benn
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Künstlich verknappte Dubai-Schokolade, damit sorgte Lindt & Sprüngli in Deutschland bereits für einen Mega-Ansturm. Jetzt bringt der Premium-Chocolatier aus Kilchberg ZH die Schoggi, die auf Tiktok und Co. gerade viral geht, auch in die Schweiz. Ab Samstag, 9.30 Uhr, werden die begehrten Tafeln im Lindt-Store des Home of Chocolate am Zürichsee unters Volk gebracht. Ein Ansturm ist programmiert.

Denn: Nur 500 Stück gibt Lindt in den Verkauf. In Deutschland waren es begrenzte 1000 Stück. Lindt spricht vor Medien von «einer sehr limitierten und handnummerierten Auflage». Auch der Preis hat es in sich: Eine Tafel à 150 Gramm Schokolade kostet stolze 14.95 Franken.

Lange hat Lindt um die Lancierung der Schokolade aus Dubai in der Schweiz ein Geheimnis gemacht. Böse Zungen könnten behaupten, dass das bewusst geschehen ist.

Aktion wird auch hierzulande viral gehen

Aber was versprechen sich Produzenten von solchen PR-Stunts im grossen Stil? Blick hat mit Sven Reinecke (57) gesprochen, der an der Universität St. Gallen zu Konsumverhalten und Marketing forscht.

«Ein wichtiger Aspekt ist die Markenführung», sagt er zur Lindt-Aktion. «Man verknüpft die traditionellen Markenwerte und -bilder des Konzerns mit aktuellen Trendinhalten. Dadurch hält man die Marke jung und am Puls der Zeit, ohne die alte Positionierung zu gefährden.»

Ausserdem wolle man neue, junge Zielgruppen erreichen. Man kann durch den Social-Media-Hype zusätzliche Kanäle – insbesondere Tiktok – für die eigene Werbung nutzen. «Die Aktion wird viral über Social Media zu viel Engagement und Sichtbarkeit führen und das Lindt-Museum als Ort der Live-Kommunikation perfekt inszenieren».

Produktionskosten haben kaum Einfluss auf den Verkaufspreis

Lindt selbst begründet den stattlichen Preis von fast 15 Franken mit der teuren Rohstoffbeschaffung und damit, dass die Schokoladen alle von Hand gefertigt werden. Reinecke merkt an, dass der Preis wohl nur bedingt durch die tatsächlichen Herstellungskosten gerechtfertigt ist. Vielmehr basiere er auf anderen Faktoren wie die starke Exklusivität der Schoggi.

Bei Lindt rechnet man am Samstag mit einem Grossandrang. Sold-out-Plakate stehen im Home of Chocolate bereits parat, zeigt ein Augenschein von Blick. Wer nicht zum Zug kommt, soll dann mit heisser Schokolade und Pralinés milde gestimmt werden.

Wenn sich die Schweizerinnen und Schweizer tatsächlich auch um die Dubai-Schokolade reissen, kann Lindt sich ins Fäustchen lachen: Ziel erreicht, und das erst noch mit null Werbeaufwand.

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