TikTok-Hit aus der Wüste – wie handeln Cailler, Lindt & Sprüngli und Co.?
Warum Schokolade aus Dubai nun sogar die Schweiz erobert

Dubai-Schokolade trendet in den sozialen Medien. Und nun erreicht der Hype auch die Schweiz. Was steckt dahinter und wie reagieren die hiesigen Chocolatiers und Detailhändler?
Publiziert: 28.10.2024 um 15:31 Uhr
|
Aktualisiert: 28.10.2024 um 17:10 Uhr
1/5
Ein virales Video von Influencerin Maria Vehera machte Dubai-Schokolade zum weltweiten Trend.
Foto: Screenshot Tiktok / mariavehera257

Auf einen Blick

  • Gefüllte Schokolade mit Pistaziencreme wird zum weltweiten Hype
  • TikTok-Video mit 90 Millionen Klicks löste den Trend aus
  • Manufaktur in Dubai produziert nur 500 Tafeln täglich
  • Schweizer Hersteller und Detailhändler beobachten den Trend genau
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1108.JPG
Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Bei Dubai denken die meisten zuerst an Wolkenkratzer, Wüsten und Superreiche. Doch nun schickt sich das Emirat an, der Schweiz als Schoggi-Paradies Konkurrenz zu machen.

Grund dafür: Die sogenannte Dubai-Schokolade, an der man auf TikTok schon seit Monaten kaum vorbeikommt. Und die nun auch zunehmend in die Regale der Schweizer Supermärkte kommt.

Doch was steckt hinter dem Trend aus der Wüste? Und was sagen Schweizer Chocolatiers und Detailhändler zur neuen Leckerei?

Virales Video mit 90 Millionen Klicks

Zuerst die Grundzüge: Dubai-Schokolade ist eine Schokoladentafel, die mit einer dicken Pistaziencreme gefüllt ist. Erfunden hat sie die britisch-ägyptische Unternehmerin Sarah Hamouda (38) in Dubai. Angeblich soll sie während ihrer Schwangerschaft Lust auf ein neues Schoggi-Erlebnis gehabt haben, wie sie CNN erzählte.

Doch den globalen Hype löste Maria Vehera mit einem TikTok-Video im Dezember 2023 aus. 90 Millionen Menschen haben der Food-Influencerin seither zugesehen, wie sie in die Tafel beisst und die Creme hinausquellen lässt. Hunderte weitere Influencer sind auf den Zug aufgesprungen und veröffentlichten ihre eigenen Videos, wie sie die Dubai-Schoggi verzehren.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Seither werden Hamouda und ihre kleine Schokoladenmanufaktur mit Bestellungen überschwemmt. Sie produziert inzwischen 500 Tafeln pro Tag, die die findige Geschäftsfrau für 20 Dollar pro Stück nur in Dubai verkauft.

Während das Original aus dem Video damit schwer aufzutreiben ist, gibt es im Internet und in Supermärkten bereits unzählige Nachahmerprodukte zu kaufen. Und neben der Standardfüllung Pistazie werden verschiedenste andere Geschmäcker angeboten.

Cailler bringt eigene gefüllte Tafeln

Im Schoggi-Land Schweiz verfolgen Chocolatiers und Händler den Hype genau. Cailler habe stets ein Auge auf die Trends in der Welt der Schokolade, sagt ein Sprecher des Mutterkonzerns Nestlé. «Wir hatten den Trend für gefüllte Tafeln mit innovativen Geschmacksrichtungen in der Schweiz erkannt, weshalb wir vor einigen Wochen unsere neue Reihe von drei gefüllten Tafeln auf den Markt gebracht haben: Cookies and Cream, Karamell und Pralinato.»

Weitere Geschmacksrichtungen gefüllter Tafeln würden bald folgen. «Wir sehen die Dubai-Schokolade nicht als direkte Konkurrenz zu unserer Schokolade. Wir haben derzeit nicht die Absicht, ein solches Produkt zu lancieren» so der Nestlé-Sprecher weiter.

Ähnlich tönt es bei Lindt & Sprüngli: Man beobachte den Markt genau, habe aber keine Pläne bezüglich Dubai-Schokolade.

Coop prüft Einführung

Die grossen Schweizer Detailhändler haben noch keine Dubai-Schokolade im Angebot. Aber Coop hat den Hype erkannt: «Wir prüfen derzeit, ein solches Produkt einzuführen», sagt ein Sprecher.

Hype um die «Dubai-Schokolade» geht weiter
0:57
Pistaziencreme ausverkauft:Hype um die «Dubai-Schokolade» geht weiter

Und wer selber in die Fussstapfen von Erfinderin Hamouda treten will, kann dies ebenfalls tun: In jedem Supermarkt gibt es die Zutaten, um Dubai-Schokolade selber herzustellen. Die Rezepte dazu gibt es im Netz. Ausserdem wird eine Dubai-Schokolade in der neuen Globus-Filiale am Bellevue erhältlich sein, die am 15. November aufgeht, berichtete die «NZZ».

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?