Frauen mit obligatorischen Strumpfhosen und knallrotem Lippenstift, Männer ohne Nagellack. Das war einmal! Die Swiss passt ihre Vorgaben für Kleidung, Frisur, Schmuck und Make-up an. Das bisherige Reglement sorgte bei der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers schon länger für Kopfschmerzen. Die Regeln seien nicht mehr zeitgemäss, hiess es.
Um für mehr Gleichstellung und Inklusion zu sorgen, brauche es die neuen Uniform- und Styling-Regeln. Schon 2021 reagierte die Lufthansa-Tochter auf die Kritik und lockerte die Frisuren-Regeln. Jetzt passt die Swiss ihre Vorgaben erneut an, wie Kapers-Sprecher Steve Broghammer gegenüber der Aargauer Zeitung bestätigte.
Was ist neu erlaubt?
Die Lufthansa-Tochter ist dabei nicht auf alle Forderungen eingegangen. Trotzdem sei es ein «grosser Schritt in die richtige Richtung», beteuert Broghammer. Es sind denn auch gleich einige Neuerungen, auf die sich die Besatzung der Swiss-Flieger freuen können.
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Die wohl auffälligste: Für weibliche Flight Attendants ist die Lippenstift-Pflicht aufgehoben. Genauso für die Strümpfe beim Tragen eines Uniformjupes. Neu sind da auch blickdichte und medizinische Strumpfhosen sowie die Kombination mit Schnürschuhen erlaubt.
Perücken und Piercings
Weiter müssen Flight Attendants ihre Beine nicht mehr rasieren. Zudem dürfen auch Frauen eine Krawatte tragen. Im Gegenzug dürfen sich neu alle schminken, also nicht nur Frauen – egal ob mit Make-up, Lippenstift oder Nagellack. Auch bei Tattoos gibt sich die Swiss lockerer. Körperbemalungen sind mit gewissen Einschränkungen erlaubt. So dürfen sie nicht im Gesicht oder auf den Händen angebracht sein und keine stossenden Sujets zeigen.
Die Airline erlaubt im neuen Regelwerk auch Piercings und Zahnschmuck. Und: Flight Attendants können neu auch mit ausgefalleneren Frisuren ihrer Leidenschaft nachgehen. Perücken sind auch aus nicht-medizinischen Gründen erlaubt. Zusätzlich sind auch Twists und Cornrows, je nach Stil auch bekannt als Rastas, akzeptiert.
Das neue Reglement soll nicht nur die Kritik des Sexismus abebben lassen, sondern auch die Personalsuche vereinfachen. Die Fluggesellschaft sucht nämlich dringend neue Mitarbeitende. (wgr)