Die Flugzeit in die Ferien halbieren? Das will die Nasa realisieren. Am Freitagabend stellte die US-Raumfahrtbehörde ihren neuen Überschalljet vor. Er soll in einer Höhe von 16 Kilometern mit über 1500 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Zum Vergleich: Normale Flieger sind im Schnitt mit maximal 900 km/h unterwegs.
Der rund 30 Meter lange und vorne spitze Jet mit einer Flügelspanne von etwa zehn Metern wurde am Freitag auf einem Gelände des Rüstungskonzerns Lockheed Martin im US-Bundesstaat Kalifornien präsentiert.
Die Nasa möchte mit dem neuen Passagierjet die Reisezeiten also massiv nach unten schrauben. Allerdings lauern dabei nicht nur technische, sondern auch rechtliche Herausforderungen. In vielen Ländern sind Überschallflüge nämlich nicht erlaubt. Grund dafür ist der Knall, der beim Durchdringen der Schallmauer ab 1200 km/h entsteht.
Genau das soll beim neuen Jet aber nicht der Fall sein. Forscher arbeiten seit Jahrzehnten an Technologien, um den Krach eindämmen zu können. Der von Lockheed Martin gebaute X-59 soll lediglich einen «Überschallpuff» von sich geben. Im Verlauf des Jahres sind erste Flugtests über ausgewählten Regionen der USA geplant, bei denen weitere Daten gesammelt werden sollen.
Die Nasa-Leute sind nicht die einzigen
Seit der Concorde-Katastrophe im Jahr 2000 wurde die kommerzielle Überschall-Fliegerei eingestellt. Damals verunglückte ein solches Flugzeug der Air France und forderte 113 Todesopfer. Zuvor pendelte die Concorde viele Jahre zwischen Paris, London und New York.
Neben der Nasa und Lockheed Martin forschen auch andere Firmen an der Entwicklung von Überschall-Passagierfliegern. Der Jet namens Overture des US-Unternehmens Boom ist ein Beispiel. Wann ein solcher Jet aber das erste Mal abhebt, und was ein solcher Flug kostet, ist derzeit völlig offen. (wgr)