Die Millennials (1983–1994) und die Generation Z (1995–2004) haben etwas andere Bedürfnisse als die vorherigen Generationen – insbesondere auch auf dem Arbeitsmarkt. Eine neue Studie von Deloitte hat nun untersucht, was die jüngeren Generationen bewegt – und weshalb sie, ohne gross darüber nachdenken, ihren Job kündigen würde. Laut Studie plant fast die Hälfte der Gen Z und gut ein Fünftel aller Millennials in den kommenden zwei Jahren, ihren Job zu kündigen.
Was sind die häufigsten Kündigungsgründe bei Jungen?
Der häufigste Kündigungsgrund ist nicht das Geld, da sind sich Millennials und Generation Z einig. Sie wollen einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen. Ist das nicht der Fall, scheuen sie sich nicht davor, den Job zu wechseln.
Der zweithäufigste Kündigungsgrund ist dann aber doch ein zu tiefer Lohn. Danach gibt es zwischen den beiden Generationen kleine Unterschiede. Beide kündigen ihren Job, wenn sie sich ausgebrannt fühlen oder der Job der Psyche schadet. Während die Millennials aber mehr Wert auf ihre Work-Life-Balance legen, will die Generation Z Karrieremöglichkeiten.
Welches sind die grössten Sorgen der Jungen?
Bei den häufigsten Sorgen der Generation Z und der Millennials zeigt sich: Vor Arbeitslosigkeit haben nur 16 respektive 14 Prozent Angst.
Viel wichtiger: Der Klimawandel respektive der Umweltschutz. Für ein Viertel der Generation Z ist das die grösste Sorge. Bei den Millennials sorgen sich dagegen fast ein Drittel um Unterhaltskosten wie Miete und Rechnungen. Die Generation Z macht sich zudem um die psychische Gesundheit sowie über sexuelle Belästigung mehr Sorgen als um Arbeitslosigkeit.
Weshalb hat Arbeit für Junge nicht denselben Stellenwert?
Die Arbeitslosenquote ist in der Schweiz seit langem tief und seit 2010 nie mehr über 4 Prozent gestiegen. Aktuell ist die Quote mit 1,9 Prozent besonders tief. Die jungen Generationen wissen also gar nicht, was es heisst, wenn die Arbeitnehmenden sich um wenige offene Stellen buhlen müssen. Ganz im Gegenteil: Arbeitnehmende sind wegen des Fachkräftemangels gefragt und können deshalb auch Forderungen stellen.
Die Folge: Die Millennials und die Gen Z definieren sich in der Schweiz seltener über ihre Arbeit als im restlichen Europa. Nur ein Viertel der Gen Z und ein Drittel der Millennials empfinden ihre Arbeit als identitätsstiftend. Viel wichtiger für das Identitätsverständnis finden sie Freunde und Familie.
Was braucht es nun?
Um dem Fachkräftemangel zu reduzieren, müssten Arbeitgeber umdenken. Das erfordert organisatorische und kulturelle Anpassungen, heisst es in der Studie. Ein Beispiel: Müssten die Befragten auf einmal Vollzeit arbeiten, würden 40 Prozent kündigen. Um die Jungen im Unternehmen zu halten, braucht es also Flexibilität. Besonders wichtig dabei ist die Balance zwischen Homeoffice und Büro. Während sich viele hybrides Arbeiten wünschen, fühlt sich ein Fünftel bei zu viel Homeoffice ausgeschlossen. Hier ist also Feingefühl gefragt.
Deloitte hat für die Umfrage Anfang März 1000 Millennials und 700 Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z in der gesamten Schweiz befragt.