«Liebe Kundinnen und Kunden. Da aktuell der Preis der Waren gestiegen ist, werden die Pizzen um 2 Franken steigen.» So beginnt ein Anschlag vor der Tür des italienischen Take-away-Restaurants Piccola Roma im Herzen Zürichs. Doch der Inhaber geht noch weiter. Er verordnet den Pauschalaufschlag auch auf alle «anderen Menüs» und «die Zusatzbeilagen», wie es auf dem Zettel heisst.
Der Grund für die gestiegenen Einkaufspreise ist auch der Krieg in der Ukraine. Seit der russischen Invasion am 23. Februar ist zum Beispiel der Weizenpreis um über 30 Prozent gestiegen. Der Inhaber sagt zu Blick, dass er für 25 Kilogramm Mehl vor wenigen Wochen noch 31 Franken bezahlt habe, jetzt sei der Preis bereits bei 48 Franken. Auch die Preise für Mozzarella oder Rindfleisch seien gestiegen. «Ich muss jetzt immer auf Rabatte warten, sonst kann ich mir den Einkauf nicht mehr leisten», sagt er.
Bei Dieci wird die Kartonschachtel knapp
Auch die Pizza-Kette Dieci aus Rapperswil-Jona SG kämpft mit höheren Einkaufspreisen, wie CEO Patrick Bircher auf Blick-Anfrage sagt. Auf dem Weltmarkt stiegen die Preise für Weizen an. Dieci bezieht den Weizen zu 100 Prozent aus der Schweiz. Irgendwann würden die Weltmarktpreise aber auch einen Einfluss auf die Schweiz haben.
«Neben den Preiserhöhungen etwa beim Weizen machen uns aber vor allem allfällige Versorgungsengpässe Sorgen», sagt er und meint damit die Verpackung. «Da kommt es zu massiven Preiserhöhungen und zu einer akuten Rohstoffknappheit», so Bircher.
Die Dieci-Pizzaschachtel wird in der Schweiz produziert, der Rohstoff für die Kartonproduktion kommt jedoch aus dem Ausland. «Zellulose ist ein Riesenthema. Die Kartonschachtel ist für uns als Pizzakuriere lebenswichtig», sagt Bircher. «Deshalb bunkern wir derzeit Schachteln. Es wäre dramatisch, wenn wir plötzlich nicht mehr liefern könnten.»
Die Preise musste Dieci deswegen noch nicht erhöhen. Man beobachte aber die Entwicklung und behalte sich zukünftige Anpassungen vor. «Wenn die Schachteln teurer werden, der Preis des Weizens steigt, dann wirkt sich das irgendwann auf den Preis der Pizza aus», sagt Bircher.
«Es liegt uns jedoch fern, die aktuelle Lage zu Preissteigerungen zu nutzen, wenn es nicht notwendig ist», so Bircher. Man beziehe die Waren aber nicht mehr nur bei einem Lieferanten, sondern bei zwei oder drei, um sich abzusichern.
Domino's kämpft mit Mozzarella-Preis
Ähnlich klingt es bei der amerikanischen Pizza-Kette Domino's. «Die Kosten stiegen in den letzten Wochen insbesondere durch indirekte Effekte wie etwa gestiegene Energiepreis und höhere Preise des Schweizer Mozzarellas, der sich wegen der gestiegenen Milchpreise verteuerte», sagt ein Sprecher auf Anfrage.
Dank des Einsatzes von Liefervelos und Elektrorollern beschränke sich die Erhöhung der Transportkosten erfreulicherweise auf die angepassten Strompreise. Bei Dominos hofft man, dass die Preise auf dem aktuellen Niveau bleiben. Aber: «Domino's kann nicht ausschliessen, dass die Verkaufspreise in den kommenden Monaten angepasst werden müssen.»