Die nationale Airline Kubas ist an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Die Cubana muss den traditionsreichen Flug von Havanna nach Buenos Aires einstellen, wie das Aviatikportal Aerotelegraph schreibt. Grund dafür ist die argentinische Ölgesellschaft YPF. Sie liefert der Cubana keinen Treibstoff mehr. Ein Rückflug ist damit nicht mehr möglich – ein Grounding der etwas anderen Art.
Die Ilyushin Il-96 von Cubana – ein vierstrahliger Langstreckenjet – wird den Flug nach Argentinien nicht mehr antreten. Die vergangenen zwei Monate wurde die Verbindung noch von der Wet-Lease-Partnerin Plus Ultra aus Spanien betrieben. Doch auch damit ist nun Schluss. Die Verbindung stand seit 1985 im Flugplan. Woche für Woche. Eine Alternative, um dennoch an Kerosin zu kommen, liess sich offenbar nicht finden.
«Nichtbetankung ist willkürlich»
Das kubanische Aussenministerium ist entsprechend geknickt. Man habe verschiedene Lösungen geprüft. Man könne den bereits geplanten und von der argentinischen Zivilluftfahrt genehmigten Flugbetrieb deshalb nicht mehr aufrechterhalten. Und dann wird es politisch. «Die Nichtbetankung ist willkürlich. Ein klarer Beweis für die Anwendung der völkermörderischen Blockade der USA gegen Kuba», heisst es. Das verstosse gegen die Regeln des internationalen Handels.
Dass die russische Maschine der Cubana am Boden bleiben muss, ist eine Folge der US-Sanktionen gegen Kuba. Sie sollen verhindern, dass Firmen Geschäfte mit dem sozialistischen Land machen. Der frühere US-Präsident Donald Trump (77) hat die Sanktionen während seiner Präsidentschaft verschärft. Die Cubana bezahlt nun den Preis dafür. (pbe)