Nach 101 Jahren ist Schluss. Am vergangenen Samstag ist eine Maschine der Czech Airlines zum letzten Mal abgehoben. Nun bleibt die Fluggesellschaft am Boden. Für immer. Sie verliert ihren eigenen Code «OK». Er steht unter anderem auf den Flugtickets und ist Bestandteil der Flugnummer. Mit Beginn des Winterflugplanes wird sie in der Schwester Smartwings aufgehen. Alles andere als ok also.
Mit der 1923 gegründeten Czech Airlines (CSA) stellt eine der ältesten Airlines den Betrieb ein, wie das Aviatikportal «Aerotelegraph» berichtet. Zusammen mit der niederländischen KLM, Avianca (Kolumbien), der russischen Aeroflot und Qantas (Australien) gehört sich zu den Fluggesellschaften, die in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden sind und noch immer fliegen.
Tschechischer Billigflieger übernimmt
Das Ende kommt nicht gänzlich unerwartet. Die letzten Jahre der Czech Airlines, die aktuell nur noch mit zwei Airbus A320 unterwegs ist, waren turbulent. 2018 kaufte Travel Service, die Mutter des tschechischen Billigfliegers Smartwings, 98 Prozent der Anteile der CSA. Rückblickend war das der Anfang vom Ende.
Am 24. Februar 2021 wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft alle 430 Angestellten entlassen will. Zwei Tage später meldete sie Insolvenz an. Die Auswirkungen der Corona-Krise schienen der Airline das Genick gebrochen zu haben. Im Juni 2022 wurde das Verfahren dann aber erfolgreich abgeschlossen. Die Czech Airlines nahm den Betrieb noch einmal auf – allerdings deutlich verkleinert. Und letztlich nicht rentabel genug, wie sich heute zeigt.
Zum Abschluss nach Paris
Der letzte Flug hatte eine ganz spezielle Symbolik. Am 26. Oktober ist ein A320 von Czech Airlines von Prag nach Paris geflogen. Damit schloss sich ein Kreis. Denn 1929 war Paris schon Ziel des ersten internationalen Flugs der damals noch jungen, aufstrebenden Czech Airlines.