Leer geräumte Läden, zutapezierte Schaufenster, wegen Umbau geschlossen: Während der Pandemie waren Läden nicht nur teilweise geschlossen, sondern mussten gleich auch ganz aufgeben. Weil kein Gewinn mehr rausschaute, Reserven aufgebraucht waren oder die Kundinnen und Kunden für immer ins Internet abwanderten.
Das war mancherorts bereits vor Corona schon so. Doch hat die Pandemie die Verödung vieler Innenstädte noch beschleunigt. Der Trend wird auch durch eine Studie des Beratungsunternehmens PwC bestätigt. Darin ist die Rede von einem «veränderten Einkaufserlebnis», was auf die Renditen bei den Geschäftsimmobilien drücke.
In den grösseren Schweizer Städten werden die Renditen nur maximal 10 Basispunkte steigen, im gehobenen Detailhandel prognostizieren die Befragten Erhöhungen zwischen +10 und +50 Basispunkten.
Lugano und Luzern leiden am meisten
«Am deutlichsten spürbar ist diese Entwicklung in Lugano und Luzern – diese beiden Städte sind besonders von der Pandemie und dem daraus resultierenden Rückgang der Tourismusindustrie betroffen», heisst es.
Was Luzern betrifft, leidet die Stadt am Vierwaldstättersee vor allem unter dem Ausbleiben asiatischer Touristengruppen. Reisecars mit Chinesen, Japanern aber auch Gästen aus dem Mittleren Osten sind immer noch Mangelware.
Bereits vor einem Jahr berichtete Blick über den Ladenleerstand in Luzern. In den geräumten Ladenlokalen befanden sich einst Uhren, Modeaccessoires und Bekleidung. «Ich finde es ‹tötelet› etwas. Es ist deprimierend, die leeren Flächen zu sehen», sagte eine Touristin damals stellvertretend für viele andere.
CS-Immobilienexperten sagten, dass der grösste Teil dieser Bereinigung noch nicht stattgefunden haben. «Der ärgste Strukturwandel steht uns noch bevor.» Das liege am Boom von E-Commerce und Out-of-Town-Einkaufserlebnissen, heisst es in der PwC-Studie. Das wiederum würde für die Shoppingcentren sprechen, die ebenfalls in der Corona-Krise gelitten haben. (uro)