Die Schweizer Impfkampagne lahmt. Die Impfwoche? Ein Reinfall. Die Anstrengungen des Bundes, von Künstlern, Politikerinnen und zahllosen Einzelpersonen fruchteten nicht. Hunderttausende Schweizer wollen sich partout nicht impfen lassen.
Schweizweit sind nicht mehr als zwei Drittel der über Zwölfjährigen gegen Corona geimpft. Um die Pandemie in den Griff zu kriegen, müsste diese Zahl rasch steigen, sind sich Experten einig. Jetzt versuchen deshalb auch Schweizer Unternehmen und Verbände, das Ruder noch rumzureissen: Sie setzen ihre Werbesprüche für eine grosse Impfkampagne ein.
Gemeinsam aus der Pandemie
Erstes Beispiel: die Versicherung Helvetia. Ihr Slogan «Einfach. Klar. Helvetia» kennt jeder. Kurzerhand änderte das Unternehmen den Spruch zu «Einfach. Klar. Impfen».
«Sich impfen zu lassen, ist ein Gebot der Stunde», heisst es bei Helvetia. Zudem zeige die breite Abstützung und vielfältige Umsetzung der Kampagne auch: «Nur gemeinsam finden wir einen Weg aus der Pandemie», schreibt die Versicherung.
Mit «Peaks» zum Piks
«Es ist eine Solidaritätsbekundung mit den Impfkampagnen und soll innerhalb der Tourismusbranche weiter für die Notwendigkeit des Impfens und Boosterns sensibilisieren», schreibt Schweiz Tourismus auf Anfrage von Blick.
Auf ihrem Impfkampagnen-Plakat zu sehen: eine frisch präparierte Skipiste und das Matterhorn im Hintergrund. «Wir brauchen Peak(s)» steht da. In Anlehnung an den Piks der Corona-Impfung.
Impfen statt Schimpfen
Impfen ist mittlerweile essenziell fürs ungehinderte Reisen. Das weiss auch die Fluggesellschaft Edelweiss. «Wir finden die Aktion sinnvoll und wollten deshalb ein Mosaiksteinchen in dieser ganzen Bewegung sein», sagt ein Mediensprecher. «Leave Schimpfen, Love Impfen» heisst sinngemäss übersetzt: «Besser Impfen statt Schimpfen». Der Slogan ist eine Abwandlung der derzeitigen Marketingkampagne der Airline.
«Schnelle Rückkehr zur Normalität»
Die Hirslanden-Gruppe hat ihr Logo in «Impflanden» eingetauscht. «Wir hoffen, damit möglichst viele Unentschlossene über die sozialen Kanäle zu erreichen», schreibt Hirslanden.
Die Botschaft, die die Gesundheitsorganisation überbringen will: «Lasst euch impfen, damit wir gemeinsam endlich diese Pandemie hinter uns lassen und eine schnelle Rückkehr zur Normalität ermöglichen», schreibt Hirslanden auf Anfrage.
Die Deutschen haben Stein ins Rollen gebracht
Die Social-Media-Kampagne «Zusammen gegen Corona» hat in Deutschland ihren Ursprung. 150 Unternehmen änderten für die gross angelegte Impfaktion ihre Werbeclaims.
Aus «Nespresso, what else?» wird «Impfen, what else?». Bei McDonald's heissts neu «Impfen, ich liebe es». Und statt «Have a break, have a Kitkat» ist es für kurze Zeit «Have a break, have a pieks». (gif)