Endlich ist es so weit: Die Läden dürfen wieder öffnen. Jetzt profitieren zuerst die Verkäufer von Produkten des nicht-täglichen Bedarfs, Zoos und Bibliotheken von den Lockerungen. Viele Geschäfte waren am Montag sehr gut besucht.
So haben sich im Landquart Fashion Outlet vor den Läden Warteschlangen gebildet, wie Direktor Matthias Bommer (44) auf Anfrage von BLICK erklärt: «Ich habe heute viele gut gefüllte Taschen und vor allem viele glückliche Gesichter gesehen – bei Kunden wie bei Verkäufern.» Es seien deutlich mehr Besucher gekommen als an einem normalen Einkaufstag. «Die Kundenfrequenz an diesem Montag entspricht einem schlechten Samstag – doch das ist ein gutes Zeichen», so Bommer.
Ein Drittel mehr Ikea-Kunden als sonst
In der Ikea Rothenburg LU gab es bereits am frühen Morgen eine lange Schlange. Wie ein BLICK-Leserreporter meldet, reiche sie gut 500 Meter weit. Zwischen den Anstehenden ist ein deutlicher Abstand erkennbar. Wie lang die Kolonne wirklich war, kann Ikea nicht betätigen. Allerdings habe sich die Schlange kurz nach Ladenöffnung aufgelöst, gerade in den Möbelhäusern habe es genug Platz, um mit genügend Abstand einzukaufen.
Der Andrang war gross, aber nicht übermässig, heisst es bei Ikea auf Anfrage: «Wir liegen schweizweit bei rund 30 Prozent mehr Kunden als an einem normalem Montag», sagt ein Sprecher. «Das ist kein Vergleich mit dem Ansturm während der Wiedereröffnung nach dem ersten Lockdown.» Damals strömen zeitweise doppelt so viele Kunden wie normal im die Möbelhäuser.
Gefragte Gartenmöbel
Auch in der Ikea in Dietlikon ZH herrschte am Montagmorgen Betrieb: Allein in der ersten Stunde erschienen 300 Personen, ein Viertel der Maximalkapazität. Bei der Einfahrt ins Parkhaus gab es einen kleinen Stau. Deshalb eröffnete die Ikea eine Viertelstunde früher als geplant. Tische, Stühle oder Gartenausstattung laufen besonders gut. Nicht nur in Dietlikon sondern in der ganzen Schweiz sind bei Ikea vor allen Gartenmöbel gefragt.
Ikea-Kundin Barbara Sohm (26) aus dem Thurgau: «Wirklich gebraucht habe ich eigentlich nichts. Ich wollte nur mal schauen gehen. Für meine Mutter habe ich nun Kissen, Bettdecken und Vorhänge gefunden. Und Spielzeug für den Neffen. Und Mitbringsel für Kollegen.» Gedränge will die Ikea allerdings verhindern. «Wir wollen Ansammlungen vermeiden und haben deshalb das Rollband abgestellt. Das Restaurant und Kinderparadies bleiben geschlossen», sagt David Giger (50) von der Ikea Dietlikon.
Warten vor dem Manor
Auch vor dem Manor in Basel stehen zahlreiche Kundinnen pünktlich zur Ladeneröffnung bereit. Ein Sicherheitsmann weist die hineindrängenden Kundinnen und Kunden ein. Bunt geschmückt und mit Manor-Chef Jérôme Gilg (45) an vorderster Front eröffnet das Warenhaus ganz pompös. «Wir entschieden uns bewusst dazu, die erste Woche mit Sale zu starten. Wir haben jetzt einige Kunden, selbstverständlich im Rahmen des Erlaubten», so Gilg zu Blick TV. Das entspreche einem Fünftel des sonst möglichen. Manor verscherbelt heute die Herbst- und Winterwaren, die noch nicht verkauft werden konnten. «In sechs Wochen Lockdown haben wir mehr als 100 Millionen Franken Umsatz verloren», so Gilg.
Im Shoppitivoli in Spreitenbach AG hat es jederzeit genug Platz für die Kunden. Vor besonders beliebten Kleiderläden wie Zara oder C&A kommt es immer wieder zu Warteschlangen – mit Maske und genügend Abstand. Die Frequenz war «etwas höher als an einem normalen Montag», wie es auf Anfrage heisst.
Vereinzelt bildeten sich Schlangen vor Geschäften in Zürich, etwa vor Kleiderläden oder Bijouterien an der Bahnhofstrasse, wie der Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters vor Ort ergab. Ansonsten waren auf der Bahnhofstrasse relativ wenige Menschen unterwegs.
Gesittetes Einkaufen im Glattzentrum
Im Glattzentrum frönten in der Spitze frönten an die 2500 Kunden gleichzeitig der Lust auf eine Shoppingtour, deutlich weniger als die grundsätzlich 3600 möglichen Besucher in Zeiten der Corona-Regeln. «Das hat auch damit zu tun, dass wir schon länger sämtliche Sitzgelegenheiten aus dem Einkaufszentrum entfernt haben», erklärt Rageth Clavadetscher (49), Geschäftsführer des Glattzentrums auf Anfrage von BLICK.
Zudem gelte eine durchgehende Maskenpflicht: «Die Qualität des Aufenthaltes im Glatt ist derzeit eingeschränkt, das verkürzt die Verweildauer.» Denn die Kunden haben ihr Einkaufsverhalten in Zeiten von Corona angepasst, suchen gezielt das Geschäft ihrer Wahl auf und verlassen das Glatt rasch wieder.
Was Clavadetscher besonders freut: «Wir haben keine Totalliquidationen gesehen, die Ware wurde nicht verscherbelt. Die Modegeschäfte haben die Kunden mit aktueller Frühlingsmode und attraktiven Angeboten angelockt.» Wenn überhaupt, dann haben sich vor einzelnen Kleidergeschäften Warteschlangen gebildet.
Auch die Zoos gehen wieder auf
Ab heute steht auch dem Zoobesuch nichts mehr im Weg. «Wir freuen uns riesig über die Wiedereröffnung», sagt Olivier Pagan, Direktor Zolli-Basel. Einzig die Tierhäuser drinnen bleiben geschlossen. Zahlreiche Rentner und Familien mit Kindern besuchen deshalb den Zoo.
Die Konjunkturforscher der ETH Zürich rechnen für das Pandemiejahr 2020 mit einer Sparquote von 27 Prozent. Schweizerinnen und Schweizer legten damit so viel Geld zur Seite wie noch nie. Folglich landeten 27 von 100 verdienten Franken auf der hohen Kante. In absoluten Zahlen: 130 Milliarden Franken im gesamten Jahr. Das ist über viermal mehr als in einem normalen Jahr. Im Lockdown waren Geschäfte zu, Quarantäne- und Einreisebeschränkungen liessen Auslandferien platzen, Grossveranstaltungen und Messen fielen ins Wasser, ebenso zahlreiche grössere Familienfeiern. Dasselbe gilt auch für den aktuellen Lockdown in diesem Jahr. Ulrich Rotzinger
Die Konjunkturforscher der ETH Zürich rechnen für das Pandemiejahr 2020 mit einer Sparquote von 27 Prozent. Schweizerinnen und Schweizer legten damit so viel Geld zur Seite wie noch nie. Folglich landeten 27 von 100 verdienten Franken auf der hohen Kante. In absoluten Zahlen: 130 Milliarden Franken im gesamten Jahr. Das ist über viermal mehr als in einem normalen Jahr. Im Lockdown waren Geschäfte zu, Quarantäne- und Einreisebeschränkungen liessen Auslandferien platzen, Grossveranstaltungen und Messen fielen ins Wasser, ebenso zahlreiche grössere Familienfeiern. Dasselbe gilt auch für den aktuellen Lockdown in diesem Jahr. Ulrich Rotzinger
Die Rollläden gingen am 18. Januar runter. Seit 41 Tagen verdienen Händler von Gütern des nicht täglichen Bedarfs nun schon keinen Rappen mehr. Mit Ausnahme von ein paar Umsatzfranken aus ihren Online-Shops. Die Swiss Retail Federation beziffert diesen Lockdown-bedingten Umsatzverlust auf 4,8 Milliarden Franken. Pro Woche fehlten 800 Millionen Franken in den Kassen, so der Detailhandelsverband. Zu diesem gehören 5500 Geschäfte. Der Detailhandel ist mit 310'000 Stellen der grösste private Arbeitgeber der Schweiz. Grosse Hoffnung setzen die Händler auf kommenden Montag. Dann steht die flächendeckende Wiedereröffnung der Läden an. Dagmar Jenni (52), Direktorin der Swiss Retail Federation, zu BLICK: «Die Schweizer Detailhändler haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben die Läden auf den neusten Stand gebracht.» Einkaufen gestalte sich durch zahlreiche Innovationen einfacher und angenehmer. Mit den Schutzkonzepten sind die Geschäfte auf einen möglichen Ansturm vorbereitet, versichert Jenni. Ulrich Rotzinger
Die Rollläden gingen am 18. Januar runter. Seit 41 Tagen verdienen Händler von Gütern des nicht täglichen Bedarfs nun schon keinen Rappen mehr. Mit Ausnahme von ein paar Umsatzfranken aus ihren Online-Shops. Die Swiss Retail Federation beziffert diesen Lockdown-bedingten Umsatzverlust auf 4,8 Milliarden Franken. Pro Woche fehlten 800 Millionen Franken in den Kassen, so der Detailhandelsverband. Zu diesem gehören 5500 Geschäfte. Der Detailhandel ist mit 310'000 Stellen der grösste private Arbeitgeber der Schweiz. Grosse Hoffnung setzen die Händler auf kommenden Montag. Dann steht die flächendeckende Wiedereröffnung der Läden an. Dagmar Jenni (52), Direktorin der Swiss Retail Federation, zu BLICK: «Die Schweizer Detailhändler haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben die Läden auf den neusten Stand gebracht.» Einkaufen gestalte sich durch zahlreiche Innovationen einfacher und angenehmer. Mit den Schutzkonzepten sind die Geschäfte auf einen möglichen Ansturm vorbereitet, versichert Jenni. Ulrich Rotzinger
Aufatmen in den Läden! Aufatmen auch andernorts – aber mit Maske und Abstand:
- Museen oder Lesesäle von Bibliotheken dürfen wieder besucht werden.
- Auch Aussenbereiche von Zoos oder botanischen Gärten sind wieder zugänglich.
- Wieder geöffnet sind Sportanlagen im Freien wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien
- Privatanlässe mit bis zu 15 Personen sind im Freien ebenfalls wieder erlaubt, drinnen bleibt es bei der Grenze von fünf Personen – Kinder jeweils mitgezählt.
Aufatmen in den Läden! Aufatmen auch andernorts – aber mit Maske und Abstand:
- Museen oder Lesesäle von Bibliotheken dürfen wieder besucht werden.
- Auch Aussenbereiche von Zoos oder botanischen Gärten sind wieder zugänglich.
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- Privatanlässe mit bis zu 15 Personen sind im Freien ebenfalls wieder erlaubt, drinnen bleibt es bei der Grenze von fünf Personen – Kinder jeweils mitgezählt.