Läden öffnen, Beizen und Terrassen bleiben zu
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Bundesrat lockert ein bisschen:Läden öffnen, Beizen und Terrassen bleiben zu

Läden offen, Beizen zu
«Wir wissen, dass viele Leute nicht glücklich sind»

Der erste Lockerungsschritt kommt per 1. März: Läden dürfen wieder öffnen. Und im Freien dürfen sich privat wieder 15 Personen treffen. Die Beizen bleiben vorerst aber zu – samt Terrassen.
Publiziert: 23.02.2021 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 03.03.2021 um 11:00 Uhr
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Bundespräsident Guy Parmelin (rechts) und Gesundheitsminister Alain Berset haben am Mittwoch über die neusten Corona-Entscheide informiert.
Foto: AFP

Der Bundesrat will schrittweise raus aus dem Lockdown. Allerdings nicht so schnell, wie dies Bürgerliche und Wirtschaftsverbände fordern. «Die epidemiologische Situation bleibt fragil», betonte SVP-Bundespräsident Guy Parmelin (61) am Mittwoch vor den Medien. Die Virusvarianten würden sich weiter verbreiten. «Das macht uns Sorgen», so Parmelin. «Wir können diese Entwicklung nicht ignorieren.»

Er zeigte Verständnis für Kritik, Ungeduld und Unzufriedenheit in der Bevölkerung. «Wir wissen, dass viele Leute nicht glücklich sind», so Parmelin. Er mahnte zugleich: «Die von uns ins Auge gefassten Öffnungen bergen auch Risiken.»

Und so sieht der erste Öffnungsschritt per 1. März aus:

  • Läden öffnen: Ab dem 1. März können alle Läden wieder öffnen, ebenfalls Museen sowie Lesesäle von Archiven und Bibliotheken. Zudem werden Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen im Aussenbereich wieder zugänglich, namentlich Sportanlagen, Zoos, botanische Gärten und Erlebnisparks. Die Beizen – samt Restaurantterrassen – bleiben geschlossen!
  • 15 Personen im Freien: Im Freien dürfen sich privat wieder bis zu 15 Personen treffen. Das gilt etwa auch für eine Gartenparty im Freundeskreis zuhause. Auch Sport ohne Körperkontakt wird im Aussenbereich – etwa auf Fussballplätzen oder in Leichtathletik-Stadien – wieder mit bis zu 15 Personen möglich. Veranstaltungen bleiben aber verboten, so etwa auch organisierte Vereinsveranstaltungen wie etwa eine Generalversammlung.
  • Sport und Kultur für Jugendliche: Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gelten bereits heute im Sport- und Kulturbereich gewisse Erleichterungen. Der Bundesrat hebt die Altersgrenze nun auf 20 Jahre (bis und mit Jahrgang 2001) an und weitet die erlaubten Sport- und Kulturangebote aus. Zudem werden Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit wie Jugendtreffs wieder zugänglich.

Zweiter Öffnungsschritt am 22. März

Ein zweiter Öffnungsschritt soll allenfalls schon am 22. März folgen – statt wie ursprünglich vorgeschlagen erst am 1. April. Zumindest, wenn es die Corona-Situation zulässt. Damit kommt der Bundesrat den Forderungen von Bürgerlichen und Wirtschaftskreisen doch etwas entgegen.

Nach einer Konsultation der Kantone will der Bundesrat am 19. März definitiv über die zweite Etappe entscheiden. Zur Diskussion stehen dann die Öffnung der Gastronomie im Aussenbereich (Restaurantterrassen), Lockerungen für Kultur- und Sportveranstaltungen mit Publikum in eng begrenztem Rahmen sowie für sportliche oder kulturelle Aktivitäten im Innenbereich für Erwachsene. Und ebenso eine höhere Obergrenze für private Treffen zuhause im Innenbereich. «Die 5-Personen-Regel ist sehr hart», sagte SP-Gesundheitsminister Alain Berset (48) dazu.

«Kontrolle nicht mehr verlieren»

Den zweiten Öffnungsschritt macht der Bundesrat aber von der weiteren Pandemie-Entwicklung abhängig, wofür er verschiedene Richtwerte einbezieht: Die Positivitätsrate soll unter fünf Prozent, die Auslastung der Intensivplätze mit Covid-19-Patienten unter 250 belegten Betten und die durchschnittliche Reproduktionszahl über die letzten 7 Tage unter 1 liegen. Zudem soll die 14-Tages-Inzidenz am 17. März nicht höher sein als bei der Öffnung am 1. März.

«Unser Ziel ist, so schnell wie möglich zu öffnen», betonte Berset immer wieder. Man verfolge eine risikobasierte Strategie. Im Moment würden die Zahlen aber nicht mehr sinken, die Situation bleibe instabil. «Wir gehen ein kalkuliertes Risiko ein», so Berset. Viel hänge vom weiteren Einhalten der Corona-Regeln und der Impfkampagne ab.

«Wenn wir die Entwicklung nun bremsen können, haben wir aber eine gute Ausgangslage für den Frühling», zeigt sich der SP-Mann optimistisch. Man müsse bescheiden, flexibel und anpassungsbereit bleiben. Für ihn ist klar: «Wir dürfen die Kontrolle nicht mehr verlieren!» (sf/rus)

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