Krypto-Boom hält an
Bitcoin knackt erstmals die 70'000-Dollar-Marke

Er klettert seit Wochen: Der Bitcoinkurs erreicht neue Sphären – und durchbricht erstmals die Schallmauer von 70'000 Dollar. Für den Aufstieg gibt es mehrere Gründe.
Publiziert: 08.03.2024 um 21:38 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 21:47 Uhr
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Historisch: Am Freitag kletterte die Kryptowährung Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp auf den Rekordwert von 70'184 Dollar.
Foto: AFP

Der Bitcoin-Hype hält unvermindert an: Am Freitag ist die Krypto-Leitwährung erstmals über 70'000 Dollar gestiegen. Am Nachmittag kletterte die nach Marktwert grösste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp auf den Rekordwert von 70'184 Dollar. Der Bitcoin gab seine Gewinne jedoch rasch wieder ab. Zuletzt wurde er zu 68'507 Dollar gehandelt.

«Die Aussicht auf global sinkende Kapitalmarktzinsen spielt zinslosen Anlagen wie Bitcoin offensichtlich in die Karten», kommentierte Analyst Timo Emden. «Genährt werden die Zinssenkungsfantasien durch den jüngsten US-Jobbericht.» Der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht war hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hat Erwartungen auf eine Zinssenkung im Juni bestätigt. Die derzeitige Konstellation zeige, dass der Risikoappetit der Anleger offensichtlich noch nicht gestillt ist, so Emden.

Aktuell erreicht die Marktkapitalisierung aller bisher durch Rechenleistung «geschürften» Bitcoins einen Wert von knapp 1400 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Der Unternehmenswert von Amazon betrug Anfang März rund 1850 Milliarden Dollar. Der Facebook-Konzern Meta liegt mit 1280 Milliarden bereits unter dem Wert aller Bitcoins.

Der Bitcoinkurs kennt aktuell nur die Richtung nach oben. Erst letzten Dienstag knackte die Kryptowährung die Marke von 69'000 Dollar und erreichte ein neues Allzeithoch. Die Zugewinne in diesem Jahr sind riesig: Im Januar notierte die Krypto-Leitwährung zeitweise noch unter 40'000 Dollar. Zuvor zog sich der Anstieg seit den letzten Tiefs im November 2022 bis auf über 40'000 Dollar mehr als ein Jahr hin.

ETFs als Zündfunke

Getrieben wird der jüngste Anstieg laut Marktbeobachtern vor allem durch drei Faktoren. Erstens die Zulassung von börsengehandelten Exchange-Traded-Funds, kurz ETFs, die Mitte Januar 2024 grünes Licht der US-Börsenaufsicht SEC erhielten.

Die sogenannten Bitcoin-Spot-ETFs ermöglichten es institutionellen Anlegern erstmals direkt in Bitcoin zu investieren, ohne selbst die Kryptowährung halten zu müssen. Seit Januar verzeichnen die grossen Bitcoin-ETF-Anbieter wie Blackrock oder Fidelity stetige Zuflüsse an Kapital zur Investition in die Blockchain-Devise. Jüngste Zahlen rechnen mit mehr als 7 Milliarden US-Dollar seit der Lancierung.

«Halving» und Börsenhausse

Zweitens steht im April ein weiteres sogenanntes «Halving» an. Dabei wird die Belohnung der «Bitcoin-Miner» für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert und damit das Angebotswachstum an neuen Bitcoin, deren Anzahl auf maximal 21 Millionen Einheiten begrenzt ist, verlangsamt.

Drittens gilt die jüngste Rekordstimmung an den Aktienbörsen als zusätzlicher Anschub für Risikoanlagen, darunter der Kryptomarkt. Die dabei teilweise wohl bereits wieder eingepreisten, erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken im späteren Verlauf des Jahres dürften zusätzlich unterstützend wirken.

Bitcoin dominiert

Dass der ältesten und bekanntesten Kryptowährung von einer der kleineren Digitalwährungen der Rang abgelaufen wird, halten Marktbeobachter zudem zumindest auf absehbare Zeit für unwahrscheinlich. Bisher macht die Marktkapitalisierung des Bitcoin immer noch die Hälfte des mittlerweile rund 2,8 Billionen schweren Kryptomarktes aus.

Der Gesamtmarkt war beim letzten Allzeithoch immerhin knapp über 3 Billionen US-Dollar schwer. Sollte sich dies wiederholen und die Hälfte davon dem Bitcoin zufallen, würde der Kurs rein rechnerisch bei 77'000 Dollar liegen. (SDA/mth)

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