Darum gehts
- Tesla-Chef Elon Musk entlässt Mitarbeiter der US-Strassenverkehrssicherheitsbehörde
- Kritik an Musks Interessenkonflikten wächst durch Einfluss auf Regulierungsbehörden
- Doge-Departement hat bereits über 20'000 Behördenjobs abgebaut
Man stelle sich vor: UBS-Boss Sergio Ermotti (64) soll bei den Bundesbehörden die Ausgaben kürzen und setzt bei der Finanzmarktaufsicht Finma den Rotstift an. Klingt völlig verrückt? Was in der Schweiz undenkbar ist, macht derzeit Tesla-Boss Elon Musk (53) mit seinem Doge-Team in den USA: Doge – das Department für Behördeneffizienz – hat rund 30 Angestellte der Sicherheitsbehörden für Strassenverkehr auf die Strasse gestellt, wie die «Financial Times» berichtet.
Darunter sind gemäss mehreren Quellen auch zahlreiche Angestellte der Abteilung für autonomes Fahren. Jene Abteilung, die Musk seit Jahren mit ihren Entscheidungen und Regulierungen zur Weissglut treibt. Die Kritik an Musks Interessenkonflikten werden immer lauter.
Stimmung in der Abteilung ist im Keller
Beim Departement für die Strassensicherheit laufen derzeit noch acht Untersuchungen gegen Tesla. Es hat in der Vergangenheit mehrfach Tesla-Rückrufe angeordnet und die Einführung von Teslas autonomem Fahrassistenzsystem verzögert. Nachdem Doge die Abteilung ins Visier genommen hat, soll dort die Stimmung im Keller sein, wie mehrere Angestellte der britischen Wirtschaftszeitung berichtet haben.
Der Tesla-Boss verspricht seit 2019 regelmässig, dass die Einführung der Robotaxis bei Tesla kurz bevorsteht. Konkurrenten wie Waymo sind Tesla enteilt. Waymo gehört zum Google-Konzern Alphabet und bietet unter anderem in San Francisco und Los Angeles Fahrten in selbstfahrenden Taxis an.
Musk ist auch Chef des Raumfahrtkonzerns SpaceX. Zudem gehören ihm Neuralink, ein Konzern der Chips entwickeln will, die das menschliche Hirn mit Computern verbindet, sowie die Kurznachrichtenplattform X. Interessenkonflikte sind also vorprogrammiert. Das Doge-Departement hat mit Massenentlassungen bereits über 20'000 Jobs bei den Behörden abgebaut.