Kritik auf Bewertungsportalen
Nutzer hadern mit dem neuen E-Banking der Migros Bank

Seit Sommer 2023 stellt die Migros Bank ihr E-Banking-System schrittweise um. Das sorgt bei vielen Konto-Inhabern für Unmut, wie auch zahlreiche Negativbewertungen auf Onlineportalen der letzten Tage zeigen. Die Bank streitet flächendeckende Probleme ab.
Publiziert: 21.01.2024 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 10:15 Uhr
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Die Migros Bank führt bei ihren Kunden seit Sommer schrittweise ein neues E-Banking-System ein.
Foto: imago/CHROMORANGE
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Über ein halbes Jahr ist es her, dass die Migros Bank ihr neues E-Banking-System einführte. Kinderkrankheiten zu Beginn einer Umstellung sind normal. Aber dass Nutzerinnen und Nutzer sich heute noch immer übers E-Banking via Internetbrowser oder App ärgern, erstaunt dann doch.

«Diese App ist eine Verschlechterung in allen Belangen. Zu langsam, die Bedienung der einzelnen Bereiche ist zu umständlich», beschwert sich ein Leserreporter. Eine andere Nutzerin klagt über die «ständigen Abstürze» beim Gebrauch der E-Banking-App.

Auf mehreren Bewertungsportalen wie Google, Trustpilot oder Chartoo hangelt es fürs neue System Kritik – auch heute noch. Den wenigen positiven Bewertungen stehen in den letzten Monaten Hunderte Negativeinträge gegenüber.

«Bei der neuen App funktioniert fast nichts!», ärgert sich jemand. Wolle er ein Buchungsdetail abrufen, komme eine Fehlermeldung, und er werde ausgeloggt. Überweisungen würden oft über Wochen nicht ausgeführt, wird immer in mehreren Einträgen moniert. Auch der Support kriegt sein Fett weg. Antworten auf Anfragen blieben aus, Hilfe via Telefon sei nur sehr schwierig erreichbar.

Probleme zur Jahreswende

Auf Google ist der Bewertungsschnitt auf 2,7 gesunken – maximal können Nutzer 5 Sterne vergeben. Und praktisch täglich kommen neue Klagen über das E-Banking hinzu. Auch die Postfinance musste bei der Einführung ihrer neuen App im März 2021 auf den Bewertungsportalen heftige Prügel einstecken. Dank Updates konnte die Bank die Probleme aber laufend beheben. Das zeigen auch die Bewertungen bei Google. Der Schnitt stieg von damals 1,6 auf heute 4 Sterne.

Auf die Probleme angesprochen, hält man bei der Migros Bank den Ball flach. Von systematischen Problemen will man nichts wissen. Und auf die schlechten Onlinebewertungen angesprochen, zeigt man sich überrascht. Man wolle dem nachgehen.

Temporäre Schwierigkeiten räumt die Migros Bank aber ein: «Insbesondere um die Jahreswende verzeichneten wir an vereinzelten Tagen vermehrt Supportanfragen und längere Wartezeiten. Wir pflichten Ihnen bei, einige wenige Kunden mussten länger warten, was wir sehr bedauern», sagt eine Sprecherin zu Blick.

Bank hat personell aufgerüstet

Darauf habe man reagiert und die personellen Ressourcen weiter aufgestockt, «um unseren Kundinnen und Kunden wieder mehrheitlich innerhalb von zwei Minuten zu antworten. Entsprechend hat sich die Situation bereits deutlich normalisiert.» Trotzdem arbeite man daran, diese noch weiter zu verbessern.

Die Bank hat das neue E-Banking System seit Juli 2023 schrittweise eingeführt. Mit regelmässigen Kontrollen und Kundentests, wie die Medienstelle sagt. «Wir haben bis dato die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden erfolgreich ins neue E-Banking geführt.» Zudem sei das interne Kundenfeedback der Kundschaft durchaus positiv. Die Migros Bank pflegt rund eine Million Kundenbeziehungen.

Bei der UBS Schweiz sind es nochmals deutlich mehr Kundinnen und Kunden: Trotzdem sorgt die Bank offenbar für deutlich weniger Ärger bei der Kundschaft. Darauf lässt die weitaus geringere Zahl an negativen Onlinebewertungen schliessen. Die UBS steht bei gut 47'000 Google-Bewertungen auf einem Schnitt von 4,5 Sterne. Bei der Migros Bank sind es bei über 8300 Rückmeldungen 2,7 Sterne. Neben den negativen Bewertungen auf diversen Portalen kommt die Migros Bank mit ihrem E-Banking im Apple Store auf 4,5 Sterne.

Auf mehreren Portalen antwortet die Migros Bank auf Rezensionen, bedauert, dass dem Kunden die App nicht gefällt, und weist darauf hin, diese laufend zu erweitern und zu optimieren.

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