Wer sich beim Detailhändler das Kleingedruckte auf den Getränkeflaschen anschaut, reibt sich manchmal verwundert die Augen: Cola Zero, eine künstlich gebraute Limonade, gilt als gesünder als der Orangensaft oder Süssmost frisch ab Presse.
Grund für solche seltsamen Ergebnisse: Wegen ihres geringen Zuckergehalts gibt der Nutri-Score – eine Lebensmittelampel, die auf den ersten Blick zeigen soll, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel ist, bei Limonaden mit Süssstoff grün an. Auch die Emmi-Caffè-Latte-Produkte lagen bisher im grünen Bereich.
Produkte sind nun rot statt grün
Nach Kritik an diesem «Gesundwaschen» von weniger gesunden Produkten haben die Nutri-Score-Gremien nun die Kriterien angepasst. So gelten Milchgetränke nicht mehr als Lebensmittel, sondern als Getränke. Deren Nutri-Score wird anders berechnet. Folge: Einige Caffè-Latte-Produkte von Emmi kommen nicht mehr auf die grünen Bewertungen A oder B, sondern rutschen in die Kategorie C oder sogar in den roten Bereich D und E ab.
Mehr zur Lebensmittelampel
Anpassungen gibt es auch für Limonaden mit künstlichem Süssstoff. Zuckerersatz wurde bisher neutral beurteilt. Neu gelten Zutaten wie Aspartam als schlecht. Cola Zero erhält damit neu statt B ein C und ist so dem Orangensaft gleichgestellt.
Allerdings merken das die Kunden nicht – denn Coca Cola druckt den Nutri-Score nicht auf seine Produkte. Anders als Nestlé, das ihn gemäss «Sonntags-Zeitung» bei den Nestea- und süssen San-Pellegrino-Varianten verwendet.
Hersteller haben bis 2025 Zeit
Die neue, schärfere Regelung gilt ab Ende Jahr. Allerdings haben die Hersteller bis 2025 Zeit, die Ampelfarben auf ihren Produkten anzupassen. Theoretisch können sie den Nutri-Score auch wieder von allen Produkten nehmen – die Lebensmittelampel funktioniert auf freiwilliger Basis und ist keine Pflicht. Was Emmi tun wird, konnte das Unternehmen der «Sonntags-Zeitung» noch nicht sagen.
Die französische Nutri-Score-Ampel zeigt die Nährwertqualität auf einer fünfstufigen Farbskala von A bis E an. Sie soll Konsumenten eine Orientierungshilfe beim Einkaufen geben. Ein grünes A oder B stehen für ausgewogene, gesunde Produkte. Bei einem orangen D oder einem roten E enthält das Lebensmittel viel Zucker, Salz oder gesättigte Fettsäuren und Kalorien.
Transfette, Zucker und Salz geben bei der Bewertung Minuspunkte. Ballaststoffe, Frucht-, Gemüse-Anteile und Proteine geben ein Plus. Die Plus- und Minuspunkte werden für die Beurteilung gegeneinander abgewogen. Berechnungsbasis sind 100 Gramm.
Die französische Nutri-Score-Ampel zeigt die Nährwertqualität auf einer fünfstufigen Farbskala von A bis E an. Sie soll Konsumenten eine Orientierungshilfe beim Einkaufen geben. Ein grünes A oder B stehen für ausgewogene, gesunde Produkte. Bei einem orangen D oder einem roten E enthält das Lebensmittel viel Zucker, Salz oder gesättigte Fettsäuren und Kalorien.
Transfette, Zucker und Salz geben bei der Bewertung Minuspunkte. Ballaststoffe, Frucht-, Gemüse-Anteile und Proteine geben ein Plus. Die Plus- und Minuspunkte werden für die Beurteilung gegeneinander abgewogen. Berechnungsbasis sind 100 Gramm.
Der Konsumentenschutz begrüsst die neue Regelung. Wichtig sei, dass Süssgetränke nun nicht mehr «reingewaschen» werden könnten, indem man den Zucker durch Süssstoffe ersetze, meint die Stiftung für Konsumentenschutz. (sf)