Zwei Flugpassagiere wollten aus Mallorca zwei Ensaïmadas, ein traditionelles mallorquinisches Gebäck, im Handgepäck mitnehmen: Doch die irische Fluggesellschaft Ryanair verlangte dafür von den beiden jeweils 45 Euro. Die Passagiere wollten nicht zahlen und liessen ihre Kuchen am Flughafen zurück, wie der «Guardian» schreibt.
Das Kuchen-Gate hat nun Folgen bis hoch in die balearische Regierung: Tourismusminister Iago Neguerela (43) hat ein Treffen der Regierung mit der Fluggesellschaft und dem lokalen Konditor-Verband einberufen, das noch diese Woche stattfinden soll. Er habe die Fluggesellschaft eingeladen, «um lokale Produkte zu verteidigen und jede Art der Diskriminierung zu vermeiden», sagt der Minister zum «Guardian».
Problem nur mit Ryanair
Alle anderen Fluggesellschaften würden ihren Passagieren das Mitführen von zwei Ensaïmadas erlauben, echauffiert sich der Präsident des Konditor-Verbandes, Pep Magraner: «Das ist nur bei Ryanair ein Problem, aber wir reden hier von zahlreichen Flügen, vor allem auf das spanische Festland, wo die meisten Ensaïmadas ankommen.»
Was die Konditorinnen und Konditoren besonders ärgert: Im Duty-Free-Shop am Flughafen gekaufte Ensaïmadas dürfen ohne die Zusatzgebühr mitgeführt werden – und gerade diese würden oft aus den Backstuben von Anbietern ausserhalb Mallorcas kommen. Aus Sicht der Bäckereien ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil. (smt)